1 Die Menge der Israeliten wird sein
/ wie der Sand am Ufer des Meeres,
/ den man nicht mehr zählen und nicht messen kann.
/ Und statt dass man zu ihnen sagt:
/ "Ihr seid nicht mein Volk!",
/ werden sie 'Söhne des lebendigen Gottes' genannt.(1)
2 Dann versammeln sich die Nachkommen Judas
/ und die Leute von Israel dazu.
/ Sie werden sich ein gemeinsames Oberhaupt geben
/ und wie junge Pflanzen das Land bedecken.
/ Was für ein großer Tag, wenn geschieht, was Jesreel heißt(2)!
3 Sagt zu euren Brüdern:
/ "Ammi - 'mein Volk'!"
/ und zu euren Schwestern: "Ruhama - 'Erbarmen'!"
4 Verklagt eure Mutter, verklagt sie!
/ Denn sie ist nicht meine Frau,
/ und ich bin nicht mehr ihr Mann.
/ Sie soll den Hurenschmuck aus dem Gesicht entfernen,
/ die Anhänger des Ehebruchs zwischen den Brüsten.
5 Sonst ziehe ich sie nackt aus
/ und lege sie hin wie am Tag der Geburt.
/ Ich mache sie zu einer Wüste,
/ einem wasserlosen Land,
/ und lasse sie sterben vor Durst.
6 Ich hab auch kein Mitleid mit all ihren Kindern,
/ denn Kinder der Wollust sind sie.
7 Ja, ihre Mutter war wie eine Hure,
/ sie hat es mit anderen Männern getrieben.
/ Sie sagte: "Ich lauf meinen Liebhabern nach.
/ Die geben mir Wasser und Brot,
/ Wolle und Leinen, Öl und Getränke."
8 Darum versperre ich ihr den Weg,
/ verzäune ihn mit Dornengestrüpp,
/ verbaue ihn mit einer Mauer.
9 Wenn sie dann ihren Liebhabern nachläuft,
/ kann sie sie nicht erreichen.
/ Sie wird sie suchen,
/ kann sie aber nicht finden.
/ Dann wird sie sagen: "Ich kehre um
/ und gehe wieder zu meinem ersten Mann.
/ Denn damals ging es mir besser als jetzt."
10 Aber sie erkannte nicht, dass ich es war,
/ der ihr das Korn, den Wein und das Öl gab,
/ dass ich ihr das Silber und Gold vermehrte.
/ Doch sie hat es für Baal(3) vertan.
11 Darum hole ich mein Korn zurück, wenn es reift,
/ meinen Wein zur Erntezeit.
/ Ich entreiße ihr Wolle und Flachs,
/ die ihre Nacktheit verhüllen sollten.
12 Dann decke ich ihre Scham
/ vor den Augen ihrer Liebhaber auf.
/ Keiner soll sie aus meiner Hand reißen.
13 Ich mache all ihren Freuden ein Ende,
/ den Feiern am Neumond und Sabbat,
/ den großen Festen im Jahr.
14 Ich verwüste ihr Weinstock und Feigenbaum,
/ von denen sie sagte: "Das ist mein Liebeslohn,
/ den ich von meinen Liebhabern erhielt."
/ Ich werde sie zum Waldgestrüpp machen,
/ und die wilden Tiere fressen sie kahl.
15 Dann rechne ich mit ihr die Tage ab,
/ wo sie den Baalen Rauchopfer brachte,
/ sich mit Ringen und Halsketten schmückte
/ und ihren Liebhabern folgte
/ - und mich vergaß, spricht Jahwe.
16 Dann aber will ich selbst sie verlocken.
/ Ich führe sie in die Wüste
/ und rede ihr zu Herzen.
17 Von dort aus gebe ich ihr die Weinberge zurück
/ und das Tal von Achor(4) als Tor der Hoffnung.
/ Dort wird sie meine Liebe erwidern
/ wie damals in ihrer Jugend,
/ als sie aus Ägypten kam.
18 An jenem Tag - so spricht Jahwe -
/ wirst du zu mir sagen: "Mein Mann!"
/ und nennst mich nicht weiter: "Mein Baal!"
19 Ich lasse die Baalsnamen von ihren Lippen verschwinden,
/ sie wird sie nie mehr erwähnen.
20 Dann schließe ich einen Bund für sie
/ mit den wilden Tieren,
/ mit den Vögeln und allem Gewürm.
/ Ich zerbreche Bogen und Schwert:
/ Es gibt keinen Krieg mehr im Land,
/ und sie werden in Sicherheit leben.
21 Ich will dich für immer gewinnen,
/ ich verlobe dich mir in Gerechtigkeit und Recht.
/ Ich schenke dir Gnade und Erbarmen.
22 Ich verlobe dich mir
/ und schenke dir meine Treue.
/ Dann wirst du Jahwe erkennen.
23 An jenem Tag - so spricht Jahwe -
/ da antworte ich.
/ Ich erhöre den Himmel,
/ und der erhört die Erde.
/
24 Die Erde erhört das Korn,
/ den Wein und das Öl,
/ und diese erhören Jesreel(5).
25 Und ich will sie mir säen im Land,
/ mit Lo-Ruhama hab ich Erbarmen
/ und zu Lo-Ammi(6) sage ich:
/ Du bist mein Volk!
/ Und es wird sagen: Mein Gott!(7)
Anmerkungen
(1) Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Römer 9, 26.
(2) Jesreel bedeutet: 'Gott sät'.
(3) Baal bedeutet 'Herr' oder 'Gebieter'. Er wurde als Fruchtbarkeitsgott in Kanaan verehrt.
(4) Achor heißt 'Unglück'. Siehe Josua 7, 1-26!
(5) Siehe Vers 2!
(6) Siehe Hosea 1, 6.9!
(7) Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Römer 9, 25.
Gottes Gericht ist zeitlich begrenzt. Hier wird in den ersten Versen schon eine Wiederherstellung Israels beschrieben.
Folgend bekommen wir Einblick, wie Gott sein Volk zur Umkehr bewegen will:
Alles wegen der Sünde im Volk.
Doch Gott gibt sein Volk nicht auf, bemüht sich um es. Er verheißt Wiederherstellung, Hoffnung*, Freude und einen neuen Bund. Gott wird sich wieder erbarmen über sein Volk – “Du bist mein Volk” und “Du bist mein Gott”.
Anmerkungen