1 Jetzt gab Elifas von Teman Antwort.
2 "Verstimmt es dich, wenn man ein Wort an dich versucht?
/ Aber wer könnte seine Worte noch hemmen?
3 So viele hast du unterwiesen
/ und müde Hände stark gemacht.
4 Deine Worte richteten Strauchelnde auf,
/ weichen Knien gabst du wieder Kraft.
5 Doch jetzt kommt's über dich, und du gibst auf,
/ dich trifft es, und du bist verstört.
6 Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost,
/ dein tadelloses Leben deine Zuversicht?
7 Bedenke doch: 'Wer kam je als Unschuldiger um,
/ wo sind Aufrichtige beseitigt worden?'
8 So wie ich es sah:
/ Die Unheil pflügen
/ und Unrecht säen,
/ die ernten es auch.
9 Durch Gottes Atem kommen sie um,
/ vom Hauch seines Zorns vergehen sie.
10 Der Löwe brüllt nicht mehr, der Fresser verstummt,
/ Gott bricht ihnen die Zähne aus.
11 Der Löwe kommt um aus Mangel an Raub,
/ die Jungen der Löwin werden zerstreut."
12 "Zu mir aber stahl sich sein Wort,
/ mein Ohr vernahm ein Flüstern davon.
13 In Gedanken aus nächtlicher Schau,
/ wenn Tiefschlaf über Menschen fällt, 14 kam Furcht und Zittern über mich
/ und schreckte meine Glieder auf.
15 Ein kalter Hauch berührte mein Gesicht,
/ die Haare standen mir zu Berg.
16 Da stand er, den ich nicht kannte.
/ Vor meinen Augen war eine Gestalt,
/ und ich hörte ein Flüstern:
17 'Kann ein Mensch gerecht sein vor Gott,
/ ein Mann vor seinem Schöpfer rein?
18 Selbst seinen Dienern traut er nicht,
/ wirft auch seinen Engeln Irrtum vor;
19 wie viel mehr dann den Geschöpfen aus Lehm,
/ die aus dem Staub hervorgegangen sind,
/ die man wie Motten zerdrückt, 20 die man von Morgen bis Abend erschlägt?
/ Unbeachtet gehen sie für immer dahin.
21 Gott bricht ihre Zelte ab,
/ sie sterben und wissen nicht einmal wie.'"
Elifas von Teman hat leider nicht geschwiegen, obwohl er erkannt hat, dass Worte Hiob nicht helfen. Leider ist es ihm wichtiger seine Last loszubekommen, als seinen Freund zu trösten.
Als mein Vater vor etlichen Jahren starb, hat mich die Umarmung eines Bruders mehr getröstet als jede noch so feinfühlige Frage. Einem Trauernden, einem Leidenden sollten wir zeigen: ich bin für dich da, deine Bedürfnisse sind bei mir an erster Stelle. Hiob wird sogar von Elifas beschuldigt, seine Gottesfurcht aufzugeben (V5), schuldig zu sein (V7), Unrecht zu tun (V8), ein Räuber zu sein (V11). Wir sollten niemals jemanden beschuldigen, wenn er ganz unten ist. So ein Mensch muss zuerst wieder Boden unter seine Füße bekommen.
Anmerkungen
Lies 1. Johannes 3,18. Bitte denk dann darüber nach, was sich in deinem Reden ändern würde, wenn du diesen Vers konsequent in deinem Leben umsetzt.
Fragen
Frage 1
Wie wünscht du getröstet zu werden?
Frage 2
Wie tröstest du?