1 Hiob erwiderte:
2 "Auch heute lehnt sich meine Klage auf,
/ meine Hand muss mein Stöhnen bezwingen.
3 Wüsste ich nur, wie ich ihn finden,
/ zu ihm hingelangen könnte.
4 Ich würde ihm meinen Rechtsfall erläutern,
/ meinen Mund mit Beweisgründen füllen.
5 Ich würde wissen, was er mir erwidert,
/ erfahren, was er zu mir sagt.
6 Würde er in seiner Allmacht mit mir streiten?
/ Nein, gerade er wird auf mich achten.
7 Ein Aufrechter würde dort mit ihm streiten,
/ und ich hätte mein Recht für immer gesichert."
8 Geh ich nach Osten, ist er nicht da,
/ und nach Westen, bemerk ich ihn nicht.
9 Wirkt er im Norden, kann ich ihn nicht sehen,
/ und im Süden, da erblicke ich ihn nicht.
10 Er kennt doch meinen Weg.
/ Wenn er mich prüfte, wäre ich wie Gold.
11 Mein Fuß blieb in seiner Spur;
/ ich blieb auf seinem Weg und wich nicht ab.
12 Ich ließ nicht ab von dem, was er mir gebot,
/ wich nicht von meinem Vorsatz ab
/ und verwahrte die Worte aus seinem Mund.
13 Doch er ist der Eine.
/ Wer kann ihm wehren?
/ Was er will, das tut er auch.
14 Er vollendet, was er mir bestimmt hat,
/ und hält davon noch mehr bereit.
15 Darum bin ich so bestürzt vor ihm,
/ ich denke daran und habe vor ihm Angst.
16 Gott hat mein Herz verzagt gemacht,
/ der Allmächtige macht mich bestürzt.
17 Denn nicht wegen Finsternis vergehe ich
/ und auch nicht, weil mich Dunkelheit bedeckt."
Hiob stöhnt auf. Er ist auf der verzweifelten Suche nach Gott. In jeder Himmelsrichtung sucht er nach ihm. Er möchte mit ihm rechten, damit er Antworten bekommt. Denn dann würde er Gott spüren.
Trotz seiner Verzweiflung lässt er nicht ab davon, die Einzigartigkeit Gottes anzuerkennen.
Als er über seine Bestimmung nachdenkt, er meint damit seine derzeitige Situation, bekommt er Angst vor Gott. Er fühlt sich von Gott angegriffen.
Auch wir Christen sollten eine solche Furcht vor Gott haben.
Große Männer des Glaubens erlebten die Schwere Hand Gottes, wie z.B. Jakob, Mose und David.
Auch wenn wir in Jesus Frieden mit Gott haben, sollten wir nicht die Heiligkeit Jahwes vergessen.
Deshalb überheben wir uns nicht, wenn Geschwister im Herrn in Not sind.
Anmerkungen
In Hebräer 10,30-31 kannst du nachlesen, dass es ein Schrecken ist, in die Hände Gottes zu fallen.
Fragen
Frage 1
Hast du dich schon einmal bedroht gefühlt von Gott?
Frage 2
Möchtest du von Gott geprüft werden?