1 Dem Chorleiter. Ein Psalmlied für Saiteninstrumente von David.
2 Wenn ich rufe, antworte mir,
/ Gott meiner Gerechtigkeit!
/ Als sie mich bedrückten, schufst du mir Raum,
/ nun sei mir gnädig und höre mein Gebet!
3 Ihr Herrensöhne,
/ wie lange noch ist meine Ehre in Schande verkehrt?
/ Was sucht ihr die Lüge,
/ liebt Sinnlosigkeit?
/
/
4 Seht es doch ein, dass Jahwe mich gewählt,
/ dass er sich einen Frommen ausgesucht hat
/ und dass er auf mein Schreien hört.
5 Erregt euch und bebt,
/ doch sündigt ja nicht!
/ Auf eurem Lager denkt still nach und schweigt!
/
/
6 Bringt ehrliche Opfer
/ und vertraut auf Jahwe!
7 "Wer lässt uns noch Gutes sehen?"
/ So geben viele klagend auf.
/ Lass dein Gesicht über uns leuchten, Jahwe!
8 Du hast mir so viel Freude geschenkt,
/ mehr als sie je hatten bei viel Korn und Most.
9 In Frieden leg ich mich nieder zum Schlaf - zwar bin ich allein,
/ doch Jahwe lässt mich in Sicherheit sein.
Psalm 4 ist eine Lektion im Gebet. Davids Ruf “antworte mir, Gott meine Gerechtigkeit!” zeigt uns, dass David nicht glaubt, dass Gott ihn aufgrund seiner Gerechtigkeit erhört, vielmehr meint er, dass allein Gott seine Gerechtigkeit ist!
Wir können Gott nie in unsere Schuld stellen und ihm dann sagen “Ich habe so viel für dich getan, jetzt bist du dran!”
Gebet ist eine Übungssache. David konnte schon auf erhörte Gebete zurückblicken und war deshalb zuversichtlich, dass Gott ihn auch diesmal hören würde.
David betet evangelistisch. Er will, dass sich die Männer zum Herrn bekehren und ihm vertrauen.
In Vers 8 weist David auf die Gefahr des Gebets hin. Wenn Gott uns “zuviel” gibt, sind wir in Gefahr seine Geschenke mehr zu lieben als ihn. Doch die Freude und Liebe zu Gott muss immer größer sein als unsere Liebe zu irdischen Dingen.
Zum Abschluss lernen wir, dass alle irdische Sicherheit nur eine Illusion ist. Echte Sicherheit gibt es nur beim Herrn. Dies zeigt uns auch die Haltung des Betenden. Er weiß, dass er komplett von Gott abhängig ist.
Psalm 3 war ein Morgengebet, Psalm 4 ist ein Abendgebet. Wir können von David lernen, den Tag im Gespräch mit Gott zu beginnen und zu beenden – was nicht heißt, dass wir nicht auch dazwischen beten. Z.B. lesen wir bei Daniel, dass es seine Gewohnheit war, sich dreimal am Tag Zeit zum Gebet zu nehmen.
Und all das können wir aus einem einzigen Lied lernen!