Psalm-54

Hilferuf des Bedrohten

1 Dem Chorleiter. Mit Saitenspiel. Ein Lehrgedicht von David, 2 als die Männer von Sif Saul meldeten, dass David sich bei ihnen versteckt hielt.(1)

3 Gott, durch deinen Namen rette mich!
/ Schaff mir Recht durch deine Macht!

4 Gott, hör mein Gebet,
/ gib den Worten meines Mundes ein Ohr!

5 Denn Wildfremde stehen gegen mich auf,
/ Gewalttäter wollen mir ans Leben.
/ Sie haben Gott nicht vor Augen.
/
/

6 Seht, Gott ist mein Helfer!
/ Der Herr beschützt mein Leben.

7 Lenk das Böse auf meine Feinde zurück!
/ Weil du treu bist, bring sie zum Schweigen!

8 Aus freien Stücken bring ich dir Opfer,
/ ich danke dir, Jahwe, weil du so gütig bist.

9 Ja, aus aller Not hat er mich gerettet,
/ und ich sehe auf meine Feinde herab.

Anmerkungen

(1) Siehe 1. Samuel 23, 19-24!

Wie geht es dem Beter des Psalmes (dem Psalmisten)? Was bedrückt ihn, was macht ihn froh?

Er wurde verraten! Die Leute von Siph sind zum bösen König Saul gegangen, obwohl David ihnen nichts getan hatte.

Wie verändert sich seine Einstellung im Lauf des Gebets?

Er bittet, dass Gott ihm Recht schafft (V3), er fleht dass Gott ihn erhört. Man merkt wie dringlich es ihm ist, er bestürmt Gott, er ist verzweifelt.

Dann die Wende! Während er beschreibt, dass seine Feinde nichts mit Gott zu tun haben, fällt ihm ein, dass es bei ihm anders ist: Gott ist sein Helfer!

Und jetzt wird – unglaublich! – aus der ängstlichen Klage ein zuversichtliches Lob Gottes (V8). Warum?? Weil David Gott vertraut, denn Gott hat ihn schon früher aus allen brenzligen Situationen gerettet (V9)

Wie kann ich die Lösung, die der Beter findet, in meinem Leben anwenden?

Wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe, weil ich zu unrecht angegriffen werde, will ich Psalm 54 lesen und mit David Zuversicht gewinnen und Gott loben. Ob es mir so wie David gelingen wird?