1 Dem Chorleiter. Auf schwermütige Weise zu singen. Ein Lehrgedicht von David.
2 Nur Narren reden sich ein: "Es gibt keinen Gott."
/ Sie sind völlig verdorben,
/ ihr Treiben ist ein Gräuel;
/ und keiner ist da, der noch Gutes tut.
3 Gott blickt vom Himmel auf die Menschen herab,
/ will sehen, ob einer dort verständig ist,
/ nur einer, der wirklich Gott sucht.
4 Doch alle sind abgewichen von ihm,
/ sie sind alle verdorben.
/ Keiner tut Gutes, nicht einer ist da.(1)
5 Wissen die Bösen denn nicht, was sie tun?
/ Sie fressen mein Volk als äßen sie Brot.
/ Gott rufen sie gewiss nicht an.
6 Da trifft sie Furcht und Schrecken,
/ obwohl doch nichts zu fürchten ist.
/ Gott hat die Knochen deiner Bedränger zerstreut.
/ Du hast sie scheitern lassen,
/ denn Gott hat sie verworfen.
7 Wenn doch die Rettung aus Zion bald käme!
/ Wenn Gott dann die Not seines Volkes wendet,
/ wird Israel jubeln und Jakob sich freuen.
Anmerkungen
(1) Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Römer 3, 10-12.
Wie geht es dem Beter des Psalmes (dem Psalmisten)? Was bedrückt ihn, was macht ihn froh?
David ist entrüstet über die Gottlosen. Gleich zweimal stellt er fest, dass da keiner ist, der Gutes tut. Das hat einen Grund: sie glauben nicht, dass es einen Gott gibt, dem sie verantwortlich sind (V2). Es ist ihnen egal, wie böse es ist, was sie tun.
Wie verändert sich seine Einstellung im Lauf des Gebets?
Ihm fällt ein, was noch passieren wird: Gott wird eingreifen und ein Schrecken wird sie überfallen.
Am Ende wünscht er sich nur noch eines: Wenn doch aus Jerusalem die Rettung kommen würde…! Er meint wohl die Zeit, wo der Messias in Jerusalem regieren wird. Dann wird das Böse eingedämmt werden.
Wie kann ich die Lösung, die der Beter findet, in meinem Leben anwenden?
Ich will mich innerlich nicht an das Böse gewöhnen, auch wenn es Tag für Tag da ist und langsam zunimmt, ja sogar nach meinem Herzen greift. Der Wunsch soll in mir weiter wachsen: “Dein Reich komme!” Ich freue mich auf Jesus, denn er ist gut.