1 Dem Chorleiter. Nach der Melodie "Verdirb nicht!". Ein Gedicht von David.
2 Sprecht ihr wirklich Recht und schweigt?
/ Richtet ihr die Menschen gerecht?
3 Ihr habt das Unrecht schon im Herzen,
/ und im Land macht ihr Bahn der Gewalt.
4 Von Geburt an sind die Frevler auf der schiefen Bahn,
/ von klein auf ans Lügen gewöhnt.
5 Ihr Gift gleicht dem Gift einer Schlange,
/ einer tauben Kobra, die ihr Ohr verschließt
6 und nicht auf die Beschwörer hört,
/ die die Zaubersprüche kennen.
7 Schlag ihnen die Zähne ein, Gott!
/ Zerbrich das Gebiss dieser Löwen, Jahwe!
8 Lass sie verschwinden wie versickerndes Wasser!
/ Lass ihre Pfeile das Ziel nicht erreichen!
9 Lass sie wie Schnecken im Schleim zerfließen
/ und wie eine Fehlgeburt die Sonne nicht sehn!
10 Bevor der Dornenstrauch unter euren Töpfen brennt,
/ hat er ihn schon - grün oder dürr - im Wirbelsturm verweht.
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Vergeltung sieht.
/ Er badet seine Füße in des Gottlosen Blut.
12 Dann wird man sagen: Doch, dem Gerechten wird Lohn!
/ Doch, es gibt einen Gott, der für das Recht auf der Erde sorgt.
Wie geht es dem Beter des Psalmes (dem Psalmisten)? Was bedrückt ihn, was macht ihn froh?
Er hat genug vom Bösen auf dieser Welt!
David kann die Bösen Menschen einfach nicht mehr ertragen – er wünscht sich so sehr den Moment herbei, wenn sie bekommen was sie verdienen.
Wie verändert sich seine Einstellung im Lauf des Gebets?
Zuerst schaut er sich die bösen Menschen nochmal an, fragt sie, ob das wahr ist, was er sieht!? Sie fällen dauernd ungerechte Urteile, Lügen ist ganz normal für sie. Sie sind wie Giftschlangen, gefährlich und taub – unkorrigierbar.
Danach beschreibt David, was ihnen gebührt, nämlich dass Gott Rache an ihnen übt. (Anm.: die Details hast du ja gelesen)
Am Ende steht Zufriedenheit: “Ja, es gibt Lohn für den Gerechten; ja, es gibt einen Gott, der auf der Erde richtet!”
Wie kann ich die Lösung, die der Beter findet, in meinem Leben anwenden?
Darf man als Christ so etwas denken, wie David es tut? Jesus macht es ganz klar: Das Gericht über die Sünder ist eine furchtbare Sache… wehe dem, der es nicht schafft, dem Gericht zu entfliehen! (z.B. Lukas 13,1-5)
Ja, nur Gott darf richten, nicht wir! Aber Gott wird es tun. Gott ist nicht nur mitleidig mit den Sündern, sondern sein Zorn ist groß über jeden, der nicht umkehrt. (Römer 2,5)
Als Christ darf man beides: einerseits Mitleid haben mit den Sündern und segnen statt zu fluchen, die Feinde lieben. Aber auch dazu stehen, dass alles Böse gerichtet werden wird – selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, sagt Jesus in der Bergpredigt.