1 Ein Psalmlied der Nachkommen Korachs. Dem Chorleiter. Zu singen auf schwermütige Weise. Ein Lehrgedicht von Heman, dem Esrachiter.
2 Jahwe, Gott meines Heils,
/ Tag und Nacht schrei ich zu dir!
3 Lass mein Gebet zu dir kommen!
/ Hör doch auf mein Rufen!
4 Mit Leid bin ich gesättigt,
/ mein Leben ist dem Tode nah.
5 Ich werde schon zu den Toten gezählt.
/ Ich bin wie ein Mann ohne Kraft.
6 Ich bin wie einer, der schon im Massengrab liegt,
/ ein Erschlagener, an den du nicht mehr denkst.
/ Deine Hilfe erreicht ihn nicht mehr.
7 Du hast mich in die tiefste Grube gelegt,
/ in die finstersten Tiefen.
8 Schwer liegt dein Zorn auf mir,
/ mit all deinen Wogen drückst du mich nieder.
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/
9 Meine Freunde hast du von mir entfernt,
/ sie wenden sich mit Abscheu von mir ab.
/ Ich bin gefangen und kann nicht heraus.
10 Meine Augen vergehen vor Elend. Jeden Tag rufe ich zu dir, Jahwe,
/ und strecke meine Hände nach dir aus.
11 Wirst du an den Toten Wunder tun?
/ Sollen die Gestorbenen dich preisen?
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/
12 Wird man im Grab von deiner Gnade erzählen,
/ im Abgrund von deiner Treue?
13 Werden in der Finsternis deine Wunder bekannt,
/ und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
14 Ich aber, Jahwe, ich schreie zu dir.
/ Jeden Morgen empfängt dich mein Gebet.
15 Warum, Jahwe, verabscheust du mich,
/ verbirgst du dein Gesicht vor mir?
16 Elend und todkrank von Jugend auf
/ trage ich erstarrt deine Schrecken.
17 Wie ein Feuer rast dein Zorn über mich hin,
/ deine Schrecken vernichten mich.
18 Wie tödliche Fluten dringen sie auf mich ein,
/ von allen Seiten bedrohen sie mich.
19 Freunde und Nachbarn hast du mir entfremdet,
/ mein einziger Begleiter ist die Finsternis.
Heman hat von Jugend auf eine schwere Krankheit. In einem Alter, wo seine Freunde für sich selber zu sorgen beginnen oder sich verheiraten, ist er ans Bett gefesselt. Die Krankheit hat sein Aussehen verändert, so dass sich seine Freunde vor ihm grausen. Heman ist verständlicherweise sehr verzweifelt.
Wir erfahren nicht, ob Gott auf die täglichen Gebete von ihm jemals geantwortet hat. Was können wir aus dem Lehrgedicht lernen?
Auch als Gläubige haben wir keine Garantie, dass wir Heilung erfahren, wenn wir eine Krankheit haben.
Heman ist mir aber ein Vorbild geworden, weil er Gott nicht verwirft, sondern täglich zu ihm betet.
Dies beschämt mich als momentan “Gesunden” sehr. Denn ich bete nicht so treu wie Heman.
Anmerkungen
Erst in der Ewigkeit sind wir vor Krankheit und Tod sicher.
Lies bitte Offenbarung 21,4!
Fragen
Frage 1
Betest du täglich?
Frage 2
Wie lange bist du bereit, zu Gott zu flehen?