1 Lehrgedicht von David, als er in der Höhle war. Ein Gebet.
2 Ich schreie zu Jahwe, so laut ich kann,
/ ich flehe Jahwe um Hilfe an.
3 Ich klage ihm meine ganze Not
/ und sage ihm, was mich quält.
4 Auch als ich den Mut verlor,
/ wusstest du, wie es weitergeht.
/ Auf dem Weg, den ich gehen musste,
/ haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt.
5 Schau nach rechts und sieh doch,
/ da ist niemand, der mich beachtet.
/ Jede Zuflucht ist mir verloren gegangen,
/ ich habe keinen, der nach mir fragt.
6 Darum schreie ich zu dir, Jahwe,
/ und sage: "Du bist meine Zuflucht,
/ mein Anteil im Land der Lebendigen."
7 Hör auf mein Schreien, denn ich bin sehr schwach!
/ Rette mich vor meinen Verfolgern, sie sind mir zu stark.
8 Befreie mein Leben aus dem Gefängnis,
/ damit ich dich lobpreisen kann!
/ Die Gerechten werden sich um mich scharen,
/ weil du mir Gutes getan hast.
David war keine Kampfmaschine. Er war ein Mensch wie wir. David suchte den Frieden und den Ausgleich. Er war schon als König von Gott ausgesucht gewesen, und doch war er für lange Zeit auf der Flucht vor Saul, dem alten König. Auch waren die Männer, die sich um ihn gescharrt hatten, nicht alle edle Kämpfer gewesen, denen es nur um das Königtum Davids gegangen wäre.
All diese Problemfelder haben David mutlos werden lassen. Mutlosigkeit und Niedergeschlagenheit führen auch in unserem Leben dazu, dass wir glauben, nichts geht mehr. Wofür lebe ich noch, ist dann oft das vorherrschende Lebensgefühl. Wenn es soweit gekommen ist, sollten wir uns wie David umsomehr an Gott festklammern. Wir brauchen uns nicht selbst befreien oder besonders tapfer sein. Wir brauchen die Nähe zu Gott. Und die suchte David in jeder Lebenssituation.
Anmerkungen
Lies bitte 1. Sam. 22,1-2 und 24,1-23. Dort sind die Ereignisse, unter denen der Psalm 142 geschrieben wurde, beschrieben.
Fragen
Frage 1
Wenn scheinbar nichts mehr geht, an wen wendest du dich?