Sacharja-8

Fünf Verheißungen

1 Doch Jahwe fuhr weiter fort:

2 "So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: 'Ich brenne vor Liebe zu Zion, und ich glühe vor Zorn wegen seines Zustands.'

3 So spricht Jahwe: 'Ich kehre nach Zion zurück und werde in der Stadt wohnen. Stadt der Wahrheit wird man Jerusalem nennen, und den Berg, auf dem der allmächtige Gott wohnt, Heiliger Berg.'

4 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: 'Auf den Plätzen der Stadt werden wieder hochbetagte Männer und Frauen sitzen, vor Alter auf ihren Stab gestützt;

5 und sie werden den spielenden Kindern zusehen, den Jungen und Mädchen, von denen die Plätze wimmeln.'

6 So spricht Jahwe: 'Wenn es dem Rest dieses Volkes dann auch wunderbar erscheinen wird, so doch nicht mir, dem allmächtigen Gott!'

7 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: Ja, ich werde mein Volk vom Osten bis zum Westen aus allen Ländern heraus retten.

8 Ich werde sie nach Hause bringen und lasse sie in Jerusalem wohnen. Sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein, treu und gerecht.'"

9 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: "Fasst Mut und packt an! Auch für euch gilt, was die Propheten gesagt haben, als das Fundament zum Wiederaufbau des Tempels gelegt wurde.

10 Denn vor dieser Zeit brachte eure Arbeit und die eurer Tiere keinen Ertrag. Nie fühlte man sich sicher vor dem Feind, beim Hinausgehen nicht und beim Heimkommen auch nicht. Alle Menschen ließ ich gegeneinander los.

11 Aber von jetzt an werde ich dem Rest meines Volkes anders begegnen, versichert Jahwe, der allmächtige Gott, 12 denn es wird eine Saat des Friedens geben. Der Weinstock wird seine Frucht geben, der Boden seinen Ertrag und der Himmel seinen Tau. Das alles will ich dem Rest dieses Volkes für immer zu eigen geben.

13 Und wie ihr vorher den Völkern als Fluchwort gedient habt, ihr aus Juda und Israel, so werde ich euch retten, damit ihr zum Inbegriff des Segens werdet. Habt also keine Angst und packt an!"

14 Denn das sagt Jahwe, der allmächtige Gott: "So wie ich mir vorgenommen hatte, euch Böses zu tun, als eure Väter mich zum Zorn reizten, und mich durch nichts davon abbringen ließ, 15 so habe ich nun beschlossen, Jerusalem und den Juden Gutes zu tun. Habt also keine Angst!

16 Doch folgende Dinge müsst ihr tun: Sagt einander die Wahrheit! Fällt wahrhaftige Urteile im Gericht!

17 Seid nicht darauf aus, einander zu schaden, und liebt keine verlogenen Schwüre! Denn das ist mir verhasst, sagt Jahwe."

18 Dann empfing ich die folgende Botschaft:

19 "So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: Die Fast- und Trauertage im Januar(1), Juli(2), August und Oktober(3) werden den Juden zu fröhlichen Festtagen mit Jubel und Freude werden. Doch Wahrheit und Frieden müsst ihr lieben!"

20 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: "Es wird noch geschehen, dass viele Völker herbeikommen und die Bewohner ganzer Städte.

21 Die Einwohner der einen Stadt werden zur anderen gehen und sagen: 'Kommt, wir wollen hingehen, um Jahwe zu besänftigen, wir wollen Jahwe, den allmächtigen Gott, aufsuchen! Auch ich will hingehen!'

22 So werden viele und große Völker nach Jerusalem kommen, um den allmächtigen Gott aufzusuchen und ihn gnädig zu stimmen."

23 So spricht Jahwe, der allmächtige Gott: "Dann wird man es erleben, dass zehn Männer aus ganz unterschiedlichen Völkern sich an einen Juden hängen. Sie werden sich an seinem Gewand festhalten und sagen: 'Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott bei euch ist.'"

Anmerkungen

(1) Wörtlich: 10. Monat. Am 10. Januar 588 v.Chr. begann die Belagerung Jerusalems durch die Truppen Nebukadnezzars, siehe 2. Könige 25, 1-2.

(2) Juli. Wörtlich: 4. Monat. Zwei Jahre nach Beginn der Belagerung, am 9. Juli 586 v.Chr. wurde die erste Bresche in die Stadtmauer Jerusalems geschlagen, siehe Jeremia 39, 1-10.

(3) Siehe Anmerkungen zu Sacharja 7, 3-4.

Friede statt Fasten

Gott antwortet weiter den Männern aus Bethel auf ihre Frage nach dem Fasten. Jerusalem soll ja nicht immer zerstört bleiben. Gott richtet Jerusalem wieder auf, schenkt dort Frieden und Segen (8:1-8). Die Juden sollen nun auf ihre Propheten (Haggai und Sacharja) hören (8:9). Weil sie nun am Tempel bauen, wird Gott sie segnen (8:10-15). Nur soll das Volk Gottes untereinander aufrichtig sein (8:16-17). Dann wird Gott das Fasten (also die Trauer) in Feste (also Freude) verwandeln (8:19). Wenn Gottes Volk Frieden untereinander hat, werden auch die Ungläubigen hinzukommen. Nicht aus äußerlichen religiösen Verhaltensweisen, sondern aus dem Verhalten von Gottes Volk untereinander schließen die Heiden nämlich, dass Gott mit seinem Volk ist.

Fragen

Frage 1

Lies Joh 13:34-35 und Joh 17:21. Warum legt Gott in Sach 7:9-10 und Sach 8:16-17 soviel Wert auf rechtes ethisches Verhalten im Volk Gottes? Welche Auswirkungen hat das auf die Ungläubigen, die Gottes Volk täglich beobachten (Sach 8:23)?


Frage 2

Sach 8:17: Denke ich Arges über einen Mitchristen oder habe ich etwas gegen meine Mitchristen? Dann bin ich für meine ungläubige Umwelt ein Stolperstein und ein Anti-Zeugnis. Gibt es Groll in meinem Herzen, den ich Gott bekennen sollte?


Frage zu Sacharja-8

In “Gedanken zum Text” zu deine Frage 1:

Warum sagt Jesus, daß ein neues Gebot ist einander zu lieben, obwohl hier in Sacharja steht einander die Wahrheit geben sollen. Wahrheit und Liebe ist noch dasselbe, oder?

lg RES

Antwort

Ich hoffe ich habe deine Frage richtig verstanden, verzeih mir falls nicht ;).

Matthäus 22,37-40
Jesus antwortete: “‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand!’Das ist das erste und wichtigste Gebot. Das zweite ist ebenso wichtig: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!’Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten wollen.”

Jesus sagt nichts Neues. Er sagt auch nicht er bringt etwas neues, sondern er ist die Efüllung des Alten. Was Jesus neues bringt, sein Opfertod am Kreuz und somit den Neuen Bund, nur damit erfüllt er ja auch die Prophezeiungen des Alten Testaments.
Er sagt viel eher:

Mt 5,17
“Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, ihre Forderungen abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen.”

Hat Wahrheit unmittelbar etwas mit Liebe zu tun? Oder gibt es auch Liebe ohne Wahrheit? Würdest du Liebe und Wahrheit untescheiden? Wie äußert sich denn Liebe/Wahrheit?

lg Lukas
Bitte Frage nochmals falls es nicht ausreichend ist

Gestellt am Mittwoch, 09. November 2011, 14:10 Uhr

Frage zu Sacharja-8

Hallo!

Danke für Antwort!

Ich habe verstanden, Jesus meint in Joh. 13:34, dass ein neues Gebot auch einen neuen Bund bedeutet.

lg RES

Antwort

;-

Gestellt am Montag, 14. November 2011, 15:54 Uhr