1 Man hört überhaupt schlimme Dinge von euch. Ihr duldet eine derartige sexuelle Unmoral in der Gemeinde, wie sie nicht einmal unter gottlosen Völkern vorkommt, dass nämlich einer mit seiner Stiefmutter zusammenlebt.
2 Und dann seid ihr noch eingebildet! Ihr solltet vielmehr traurig sein und den, der so etwas getan hat, aus eurer Gemeinschaft ausstoßen.
3 Ich bin zwar nicht persönlich bei euch, doch im Geist bin ich anwesend und habe schon das Urteil über den gefällt, der so etwas Schlimmes getan hat.
4 Wenn ihr im Namen unseres Herrn Jesus Christus zusammenkommt und ich im Geist bei euch bin und der Herr Jesus mit seiner Kraft gegenwärtig ist, 5 dann soll dieser Mensch im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan ausgeliefert werden, damit sein Körper zugrunde gerichtet, sein Geist aber am Gerichtstag des Herrn gerettet wird.
6 Euer Selbstruhm ist wirklich unangebracht! Wisst ihr denn nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
7 Reinigt euch also vom alten Sauerteig, fegt jeden Krümel davon aus(1), damit ihr wieder ein frischer, ungesäuerter Teig seid, denn auch unser Passalamm(2) ist geschlachtet worden: Christus.
8 Darum lasst uns das Fest feiern - nicht mit Brot aus dem alten Sauerteig der Schlechtigkeit und Bosheit, sondern mit dem ungesäuerten Brot von Reinheit und Wahrheit.
9 In meinem vorigen Brief habe ich euch geschrieben, dass ihr keinen Umgang mit Menschen haben sollt, die in sexueller Unmoral leben.
10 Damit habe ich nicht die unmoralischen Menschen dieser Welt gemeint, die Habgierigen, die Räuber oder die Götzenanbeter. Sonst müsstet ihr diese Welt ja verlassen.
11 Nein, ich meinte in dem Brief, dass ihr keinen Umgang mit jemand haben sollt, der sich Bruder nennen lässt und trotzdem in sexueller Unmoral lebt oder ein habgieriger Mensch ist oder ein Götzenanbeter, ein Verleumder, ein Trinker oder ein Räuber. Mit solch einem Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen.
12 Weshalb sollte ich denn über Außenstehende zu Gericht sitzen? Ihr richtet ja nicht einmal die, die zur Gemeinde gehören.
13 Über die draußen wird Gott Gericht halten. Schafft also den Bösen aus eurer Mitte weg!
Anmerkungen
(1) Vor dem Passafest reinigten die Juden ihre Wohnung so gründlich, dass kein Krümel eines mit Sauerteig gebackenen Brotes mehr zu finden war.
(2) Beim Passafest (2. Mose 12-13), das die Juden in Erinnerung an die göttliche Verschonung Israels beim Auszug aus Ägypten feierten, wurde ein Lamm geschlachtet.
Frage zu 1. Korinther-5
Vers 5:
dann soll dieser Mensch im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan ausgeliefert werden, damit sein Körper zugrunde gerichtet, sein Geist aber am Gerichtstag des Herrn gerettet wird.
was bedeutet dies, dass der Körper von Satan zugrunde gerichtet wird? und wie wird der Geist dieser Person dadurch gerettet?
danke!
Antwort
Ich gebe noch einmal eine andere Übersetzung (HFA) wieder, damit der Bibeltext klarer wird.
1.Kor 5:4+5 “Wenn ihr im Namen Jesu Christi zusammenkommt, werde ich im Geist bei euch sein. Dann wollen wir gemeinsam in der Kraft unseres Herrn Jesus diesen Mann dem Satan ausliefern. Er soll die zerstörende Macht des Bösen an seinem Leib erfahren, damit er zur Besinnung kommt und sein Geist am Tag des Gerichtes gerettet werden kann.”
Vers 11-13 "Nein, ich meinte, daß ihr euch von all denen trennen sollt, die sich Christen nennen und trotzdem Unzucht treiben, geldgierig oder abergläubisch sind, Gotteslästerer, Trinker oder Diebe. Mit solchen Leuten sollt ihr überhaupt nichts zu tun haben. Es ist nicht unsere Aufgabe, Leute zu verurteilen, die nicht zur Gemeinde gehören. Das wird Gott tun. Aber für das, was in der Gemeinde geschieht, tragt ihr die Verantwortung. “Entfernt den Bösen aus eurer Mitte!” heißt es schon bei Mose."
Der Abschnitt handelt von Gläubigen Gemeindegliedern, die einen sehr schlimmen, gottlosen Lebensstil haben. Paulus gibt der Gemeinde die Anweisung solche Leute aus der Gemeinde auszuschließen. Die Begründung dafür sind zwei Punkt:
- ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig (V.6): lässt man Sünde in der Gemeinde zu, dann wird dadurch die ganze Gemeinde in Mitleidenschaft gezogen.
- damit der Geist errettet wird am Tag des Gerichts (V.5): es geht um die Person, die in Sünde lebt. Durch die “Gemeindezucht” soll die Person wieder zur Besinnung kommen; damit sie am Tag des Gerichtes Gottes kein schlechtes Ende nimmt. Dadurch, dass sie aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgeschlossen werden, sollen sie zur Buße kommen.
Dem Satan ausgeliefert zu sein bedeutet, aus der Herrschaft und Schutz Gottes (die Gemeinde) in den Herrschaftsbereich Satans (die Welt) zu gelangen. Getrennt von der Gemeinde wird die Person hoffentlich bald merken, dass es besser ist mit Gott zu leben als nach dem Willen Satans. Wer schon einmal geschmeckt hat, was es bedeutet mit Gott zu leben, wird bald merken, dass das Leben in der Welt nicht das Wahre ist, sondern viele Schmerzen verursacht. Die Person wird also am eigenen Leibe erfahren, was es heißt ohne Gott zu leben. Damit ist der Ausdruck “der Körper von Satan zugrunde gerichtet” gemeint. Es geht um das sichtbare Leben, nicht nur um den Körper, im Gegensatz zum geistlichen Leben. Die Person muss also mit ihrem Leben in der Welt “leiden” damit sie zur Besinnung kommt, damit das geistliche Leben, das viel wichtiger ist, wieder hergestellt wird.
Bei all dem geht es also um das Wohl der Person, die gesündigt hat: Sie soll am Tag des Gerichtes errettet werden!
Lies dazu noch den Kommentar zu 1.Timotheus 1.
lG Chris
Ausschluss aus der Gemeinschaft
Schlimmer als die Welt. So war das Verhalten der Korinther (V1). Christen sollten Salz und Licht der Welt sein. Aber in Korinth war es das Gegenteil. Die Gemeinde in Korinth rühmte sich ihrer Toleranz. Aber Toleranz hat seine Grenzen. Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. Lässt man Böses in der Gemeinde zu, wird die ganze Gemeinschaft betroffen (V6). Paulus fordert auf diesen Sauerteig zu entfernen (V7). Mit anderen Worten: Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen. Es ist eine Bestrafung mit mehrfachem Ziel: Erhaltung der Heiligkeit der Gemeinde, Warnung gegen falsches Verhalten, Gericht und Wiederherstellung des “Täters”. In vielen Gemeinden bzw. Kirchen ist dieser Ausschluss vergessen oder wird bewusst nicht mehr durchgeführt. Aber es ist ein Gebot Gottes zum Wohl seines Volkes! In Vers 11 finden wir eine Liste von “Delikten” bei denen gehandelt werden muss:
“Nein, ich meinte in dem Brief, dass ihr keinen Umgang mit jemand haben sollt, der sich Bruder nennen lässt und trotzdem in sexueller Unmoral lebt oder ein habgieriger Mensch ist oder ein Götzenanbeter, ein Verleumder, ein Trinker oder ein Räuber. Mit solch einem Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen.” (V11)
Es geht hier nicht um ungläubige Menschen, sondern es betrifft wiedergeborene Christen. Ein sehr wichtiges Detail ist: “jemand der sich Bruder nennen lässt”. Es betrifft also Personen, die behaupten noch immer Christen zu sein, aber gegenteilig leben. Paulus sagt, dass mit diesen Personen nicht einmal gegessen werden soll (V13). Essen ist ein Ausdruck von Freundschaft und Zusammengehörigkeit. Wenn wir aber die Freundschaft normal weiter führen vermitteln wir, dass alles in Ordnung ist. Veränderung des Verhaltens soll aber das Ziel sein.
Fragen
Frage 1
Was ist das Ziel eines Ausschlusses aus der Gemeinschaft der Gläubigen?- Antwort zeigen
Antwort
Erhaltung der Heiligkeit der Gemeinschaft, Warnung gegen falsches Verhalten, Gericht und Wiederherstellung des "Täters".
Frage 2
Welche Personen müssen ausgeschlossen werden?- Antwort zeigen
Antwort
Gläubige bzw. jene die sich Bruder nennen lassen mit folgenden Handlungen: sexuelle Unmoral, habgierig leben, Götzenanbeter, Verleumder, ein Trinker oder ein Räuber.