1 Als Mitältester wende ich mich jetzt an eure Gemeindeältesten, weil ich sowohl Zeuge vom Leiden des Messias bin als auch Teilhaber an seiner Herrlichkeit, die bald erscheinen wird.
2 Sorgt gut für die Herde Gottes, die euch anvertraut ist. Tut es nicht, weil ihr euch dazu gezwungen fühlt, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt. Hütet sie aber nicht, um euch Vorteile zu verschaffen, sondern weil ihr dem Herrn dienen wollt.
3 Führt euch auch nicht als Herrscher in euren Gemeinden auf, sondern seid Vorbilder für eure Geschwister.
4 Dann werdet ihr den unvergänglichen Ehrenkranz der Herrlichkeit erhalten, wenn der höchste Hirte erscheinen wird.
5 Euch Jüngeren sage ich: "Ordnet euch den Ältesten unter!" Doch alle müsst ihr im Umgang miteinander Bescheidenheit an den Tag legen. Denn "Gott widersetzt sich den Hochmütigen, nur den Demütigen erweist er Gnade."(1)
6 Demütigt euch deshalb unter Gottes mächtige Hand, dann wird er euch auch zur richtigen Zeit erhöhen.
7 Und werft in Demut alle eure Sorgen auf ihn, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft.
8 Seid nüchtern und wachsam! Euer Todfeind, der Teufel, streicht wie ein brüllender Löwe herum und sucht nach einem Opfer, das er verschlingen kann.
9 Dem müsst ihr im Glauben widerstehen! Dabei sollt ihr wissen, dass eure Geschwister in der ganzen Welt die gleichen Leiden durchmachen.
10 Der Gott, von dem alle Gnade kommt, hat euch berufen, mit Christus zusammen für immer in seiner Herrlichkeit zu leben. Er wird euch aufbauen, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen, auch, wenn ihr jetzt eine Weile leiden musstet.
11 Ihm gehört die Macht in Zeit und Ewigkeit! Amen.
12 Durch den Bruder Silvanus, dessen Treue ich sehr schätze, habe ich euch diese wenigen Zeilen geschrieben. Ich wollte euch ermutigen und euch bestätigen, dass es die wahre Gnade Gottes ist, die ihr erlebt.
13 Die Gemeinde in dem Babylon hier(2) lässt euch grüßen, auch Markus, der mir wie ein Sohn ist.
14 Grüßt euch mit dem Kuss geschwisterlicher Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus verbunden seid!
Anmerkungen
(1) Sprüche 3, 34 nach der LXX zitiert.
(2) Damit meint Petrus offenbar Rom.
Dieses Kapitel lässt sich in drei Teile einteilen:
Nachfolge in der Gemeinde – Anweisungen für die Ältesten (5,1-4)
Die Ältesten sollen die Herde hüten (führen, bewachen, beschützen, weiden, tragen der Lämmer, Johannes 21,16).
Petrus nennt uns 7 Punkte wie sich das “Weiden” der Schafe zusammensetzt:
Als Lohn für die Hirten verspricht uns Petrus den “Siegeskranz” – nicht Königskrone. Das selbe Wort wird auch bei der Folterung Jesu gebraucht.
Anweisungen für die Herde (5,5-11)
Petrus hat auch 5 Ermahnungen für die Herde:
Gott selbst wird uns nach einer kurzen Zeit des Leidens verändern. ER macht uns vollkommen. ER stärkt. ER kräftigt uns für den aktiven Dienst. ER gründet uns – legt einen Grundstein, Gott setzt uns auf ein unbewegliches Fundament.
das Ziel ist ewige Herrlichkeit – dieses Ziel auch in 1. Petrus 1,7; 1. Petrus 4,11+13; 1. Petrus 5,1-4 erwähnt
Die Ältesten sollen ein vorbildliches Leben führen und die Jungen sollen sich den Anweisungen der Alten fügen.
Unser Glaube hilft uns den Lügen Satans zu widerstehen, wir vertrauen ganz auf Gott und geben IHM alle unsere Sorgen. ER wird uns die nötige Kraft geben.
Segenswunsch und Grüße (5,12-14)
Der hier erwähnte Silvanus ist Silas aus der Apostelgeschichte (Apostelgesch. 15,22 -18,5)
“Markus mein Sohn” griech. hyios – nicht nur Abstammung, sondern enge, liebevolle Beziehung.
Erwähnt in Apg12,12.25; 13,5.13; 15,37-39; Kol4,10; 2Tim4,11; Phil24
(Apostelgesch. 12,12-25; Apostelgesch. 13,5-13; (Apostelgesch. 15,37-39; Kolosser 4,10; 2. Timotheus 4,11; Philemon 1,24
Den Titel “mein Sohn” hat er weil Petrus ihn zum Herrn geführt hat. Er ist der Johannes Markus, der Schreiber des Markusevangeliums. Er war eine Zeit lang auch ein Begleiter des Paulus.