Hiob-26

Hiobs Antwort:

1 Hiob erwiderte:

2 "Wie hilfst du doch der Schwachheit auf
/ und stehst der Ohnmacht bei!

3 Wie gut du Dummheit berätst
/ und großes Wissen offenbarst!

4 Wessen Reden hast du vermeldet,
/ und wessen Geist ging von dir aus?"

5 "Es beben die Schatten dort unten,
/ das Wasser und die darin wohnen.

6 Das Grab ist nackt vor ihm,
/ der Abgrund hat keine Decke.

7 Er spannt den Norden aus über der Leere,
/ hängt die Erde auf über dem Nichts.

8 Er bindet das Wasser in seine Wolken,
/ und das Gewölk zerreißt darunter nicht.

9 Er versperrt den Anblick seines Thrones
/ und breitet sein Gewölk davor aus.

10 Er zieht eine Grenze über dem Wasser
/ wo Finsternis und Licht sich scheiden.

11 Die Säulen des Himmels wanken,
/ erstarren, wenn Gott sie bedroht.

12 Durch seine Kraft erregt er das Meer,
/ durch seine Einsicht zerschmettert er das Ungetüm(1).

13 Der Himmel wird heiter durch seinen Hauch,
/ seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange(2).

14 Das sind nur kleine Fingerzeige von dem, was er tut;
/ wir vernehmen ja nur ein Wispern von ihm.
/ Wer könnte denn den Donner seiner Macht verstehen?"

Anmerkungen

(1) Ungetüm. Wörtlich: Rahab, siehe Fußnote zu Hiob 9, 13.

(2) Die flüchtige Schlange ist offenbar ein anderer Begriff für das Ungetüm, das in Kapitel 40 und 41 Leviatan genannt und ausführlich beschrieben wird.

Hiob antwortet seinem Freund sehr ironisch. “Wie hilfst du mir in meiner Ohnmacht.” Er zeigt dann mit wunderschönen Bildern die Größe Gottes. Hiob zeigt damit, dass er sehr wohl eine Ahnung davon hat, wie herrlich Gott ist.

Es ist wirklich sehr schade, das Bildad kein tröstendes Wort findet. Damit entwertet er auch seine richtigen Aussagen. Das wollen auch wir bedenken, wenn wir Menschen unterweisen, dass es wichtig ist, wie man etwas sagt. Worte des Zuspruchs und der Fürsorge sollten nie fehlen.

Unsere Motivation sollte immer die Liebe sein. Wie wir zum Gesprächspartner eingestellt sind, wird auch so bei ihm ankommen. Vergiss nicht, das man sich gerade in der non-verbalen Kommunikation nicht verstellen kann.

Der Ton und unsere Haltung machen die Musik.

Anmerkungen

In 1. Timotheus 5,1-2 und 2. Timotheus 2,24-26 gibt Paulus seinem Lieblingsschüler, aber auch uns eine sehr gute Anleitung, wie eine christliche Gesprächskultur ausschauen soll.

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