1 Hiob setzte seine Rede fort und sagte:
2 "Ach wäre ich doch wie in den früheren Jahren,
/ wie in den Tagen, als Gott mich beschützte, 3 als seine Leuchte über mir schien,
/ als ich in seinem Licht durchs Dunkel ging, 4 wie ich war in der Zeit meiner Reife;
/ als Gottes Freundschaft über meinem Zelt stand, 5 als der Allmächtige noch mit mir war
/ und meine Söhne mich umgaben;
6 als ich meine Füße in Sahne badete,
/ der Fels neben mir Ölbäche ergoss!
7 Ging ich durchs Tor zur Stadt hinauf
/ und stellte meinen Sitz auf den Platz, 8 traten die Jungen beiseite, wenn sie mich sahen;
/ die Alten erhoben sich, blieben stehen, 9 die Fürsten hielten ihr Reden zurück
/ und legten die Hand auf den Mund.
10 Die Stimme der Vornehmen verstummte,
/ ihnen klebte die Zunge am Gaumen.
11 Hörte mich jemand, so pries er mich glücklich;
/ sah mich einer, so bezeugte er mir, 12 dass ich den Elenden rettete, der um Hilfe schrie,
/ und die Waise, die ohne Beistand war.
13 Der Segen des Verlorenen kam über mich,
/ das Herz der Witwe machte ich jubeln.
14 Ich kleidete mich in Gerechtigkeit,
/ das Recht war mir Mantel und Kopfbund.
15 Für den Blinden war ich Auge
/ und für den Lahmen Fuß.
16 Für die Armen war ich ein Vater
/ und erforschte den Streit mir Unbekannter.
17 Ich zerbrach den Kiefer des Bösen,
/ entriss seinen Zähnen die Beute.
18 So dachte ich: 'In meinem Nest werde ich sterben
/ und meine Tage mehren wie Sand.'
19 Meine Wurzel war offen zum Wasser,
/ auf meinen Zweigen ruhte der Tau.
20 Meine Ehre blieb immer frisch,
/ und mein Bogen wurde in meiner Hand stärker.
21 Sie hörten auf mich und warteten
/ und lauschten schweigend meinem Rat.
22 Nach meinem Wort sprachen sie nicht,
/ meine Rede träufelte auf sie.
23 Sie warteten auf mich wie auf Regen,
/ sperrten den Mund wie nach Spätregen auf.
24 Ich lachte ihnen zu, wenn sie kein Zutrauen hatten,
/ mein strahlendes Gesicht trübten sie nicht.
25 Ich wählte für sie den Weg aus und saß da als Haupt;
/ ich thronte wie ein König in seinen Scharen,
/ wie einer, der Trauernde tröstet."
Frage zu Hiob-29
Es steht in Anmerkung:
“Suppe, Seife, Seelenheil.”
Kannst du bitte genauer erklären, was bedeutet das?
lg RES
Antwort
Damit ist gemeint, dass man als Christ nicht nur das Evangelium verkünden soll, sondern den Menschen auch praktische Hilfe bietet. Das Motto stammt von der Heilsarmee, welche sich für die armen Menschen der Welt aufopferte. Sie taten beides, den Menschen in ihrer Not helfen und gleichzeitig brachten sie den Menschen die frohe Botschaft.
Suppe – den Hungernden zu essen geben, Seife – den schmutzigen Menschen die Möglichkeit wieder sauber zu werden, also den Hygienischen Zustand der Menschen verbessern, Seelenheil – die frohe Botschaft von Jesus Christus.
lG Chris
Hiob sehnt sich nach seinen früheren Jahren, wo alles in Ordnung war.
Wenn sein Selbstbild stimmt, ist es umso schrecklicher, wie seine Freunde über ihn reden. Leid kann das Gute, das man mit seinem Freund erlebt hat, doch nicht auslöschen?
In der Tat hat Hiob sich sehr für die Schwachen eingesetzt. Mit seiner freundlichen Art hat er sogar zutiefst misstrauische Menschen gewinnen können.
Menschen in Weisheit zu helfen soll in keinem Christenleben fehlen. Geistlich gesehen ist es keine Frage, dass es wichtiger ist im Himmel dabei zu sein, als genug zum Leben zu haben. In der Frage brauchen wir nicht ein “entweder-oder”, sondern ein “und”. Praktische Hilfe und die Wortverkündigung sind eine sehr starke göttliche Verbindung.
Anmerkungen
Ich habe das Evangelium von Leuten der Heilsarmee erklärt bekommen. Das Motto dieser christlichen Organisation werde ich nie vergessen: “Suppe, Seife, Seelenheil.” (William Booth, Gründer der Heilsarmee)
Fragen
Frage 1
Wie könnte sich praktische Hilfe und Evangelisation ergänzen?
Frage 2
Was kannst du aufzählen, das du für die Menschen tust?