Sprüche-22

Dreißig weise Sprüche

1 Ein guter Name ist besser als großer Besitz,
/ Beliebtheit besser als Silber und Gold.

2 Der Reiche und der Arme begegnen sich,
/ der sie beide schuf, ist Jahwe.

3 Der Kluge sieht das Unglück voraus und bringt sich in Sicherheit,
/ der Unerfahrene geht weiter und kommt zu Fall.

4 Der Lohn von Demut und Furcht vor Jahwe
/ ist Reichtum, Ehre und erfülltes Leben.

5 Der Weg des Falschen ist voll Haken und Schlingen,
/ wer sein Leben liebt, meidet ihn.

6 Gewöhne den Jungen an seinen Weg,
/ dann bleibt er auch im Alter dabei.

7 Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt,
/ der Schuldner ist seines Gläubigers Sklave.

8 Wer Unrecht sät, wird Unheil ernten,
/ der Stock beendet seinen Übermut.

9 Wer Güte zeigt, wird gesegnet sein,
/ denn er teilt sein Brot mit den Armen.

10 Vertreibe den Spötter, dann zieht auch der Zank fort,
/ das Streiten und Schimpfen hört auf.

11 Wer ein reines Gewissen liebt und gewinnend reden kann,
/ den nimmt der König zum Freund.

12 Die Augen Jahwes bewachen das Erkennen,
/ doch die Worte des Falschen fegt er hinweg.

13 Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen,
/ der bringt mich um, mitten auf dem Platz.

14 Eine tiefe Grube ist der Mund der fremden Frau,
/ wen Jahwe strafen will, der fällt hinein.

15 Hat ein Kind nur Dummheiten im Kopf,
/ entfernt man sie durch die Rute der Zucht.

16 Wer den Armen unterdrückt, mehrt dessen Besitz;
/ wer dem Reichen gibt, macht ihn arm(1).

17 Hör mir zu! Vernimm die Worte von Weisen
/ und nimm dir mein Wissen zu Herzen!

18 Es ist gut, wenn du sie auswendig lernst,
/ damit du sie jederzeit hersagen kannst.

19 Ich belehre dich heute,
/ damit du Jahwe vertraust.

20 Dreißig von diesen Lehren schrieb ich dir auf,
/ Ratschläge, gut und begründet.

21 Sie zeigen dir, wie redlich Wahrheit ist,
/ damit du dem, der dich schickte, zuverlässige Antwort bringst.

22 Beraube nicht den Schwachen, der sich nicht wehren kann,
/ und benachteilige nicht den Hilflosen vor Gericht.

23 Jahwe schützt die Schutzlosen.
/ Wer sie beraubt, dem raubt er das Leben.

24 Lass dich nicht mit einem Zornigen ein,
/ und vom Hitzkopf halte dich fern.

25 Sonst gewöhnst du dich an seine Unart
/ und bringst dich selber zu Fall.

26 Sei nicht unter denen, die sich durch Handschlag verpflichten,
/ die Bürgschaft leisten für fremde Schuld.

27 Denn wenn du dann nicht bezahlen kannst,
/ pfändet man selbst dein Bett.

28 Verrücke die uralte Grenze nicht,
/ die deine Väter dem Grundstück gesetzt.

29 Siehst du einen, der tüchtig ist in seinem Beruf - Königen wird er dienen
/ und nicht irgendwelchen, die niemand kennt.

Anmerkungen

(1) Gemeint ist vielleicht, dass Bedrückung die Energie und Arbeitsleistung des Armen vermehrt, und Geschenke beim Reichen die Verschwendungssucht.

V6 ist für mich als Vater sehr aktuell. Es lohnt sich auch für den Kinderlosen, darüber nachzudenken, wie man Kinder an den Weg seiner Eltern gewöhnt. Kinder orientieren sich daran, was ihre Eltern machen. Selbst wenn sie abweichen vom vorgezeichneten Weg, kehren die allermeisten im Alter wieder zurück. Meine Mutter sagte mehr als einmal zu mir: “Wie der Vater.” Man wird geprägt von seiner Familie, so oder so. Als Christ möchte ich, dass meine Kinder sich an den Weg des Herrn gewöhnen. Das kann aber nur funktionieren, wenn ich den Weg des Herrn selber gehe. Kinder sind schwer enttäuscht, wenn sie als Jugendliche feststellen, dass hinter unseren christlichen Worten kein entsprechendes Leben steht. Dabei geht es nicht um einzelne Siege oder Versagen, sondern um unsere Grundhaltungen, die wir leben. Das können Kinder oft besser unterscheiden als Erwachsene.

Anmerkungen

“Egal was du deinen Kindern erzählst, sie machen dir doch alles nach.” Unbek. Verfasser

Fragen

Frage 1

Welchen Weg lebst du deinen Kindern vor?


Frage 2

Wie zeigst du deinen Kindern den Lebensweg, denn du möchtest, dass sie gehen?


Frage 3

Was hast du von deinen Eltern angenommen?


Frage zu Sprüche-22

Sprüche 22,7: “Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt,
/ der Schuldner ist seines Gläubigers Sklave.”

Ich weiss selbst nicht ob die o.g. Vers mit “Gedanken zum Text” zusammenpassen?
Vielleicht meinst du das Schreiben von “Gedanken zum Text” zu Vers 6?

lg RES

Antwort

Danke, dass du uns darauf aufmerksam gemacht hast.
Ich habe die “Gedanken zum Text” auf Vers 6 korrigiert, da sie im Hinblick auf Vers 6 bedeutend mehr Sinn machen.

lg david

Gestellt am Donnerstag, 21. Juli 2011, 14:09 Uhr