Hesekiel-2

Hesekiëls Berufung

1 Er sagte zu mir: "Stell dich auf deine Füße, Mensch, ich will mit dir reden!"

2 Da kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füße. Dann hörte ich ihn sagen:

3 "Du Mensch, ich sende dich zum Volk Israel, zu den Stämmen, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Sie und ihre Vorfahren sind bis heute immer wieder von mir abgefallen.

4 Ich sende dich zu den Leuten mit dem frechen Gesicht und dem harten Herzen. Ihnen sollst du sagen: 'So spricht Jahwe, der Herr!'

5 Ob sie dann hören oder nicht - sie sind ja ein stures Volk -, so sollen sie doch wissen, dass es einen Propheten unter ihnen gibt.

6 Doch du, Mensch, hab keine Angst vor ihnen! Lass dich von ihren Worten nicht einschüchtern! Auch wenn Dornen dich umgeben und du auf Skorpionen sitzt: Fürchte dich nicht vor ihren Worten und erschrick nicht vor ihren Mienen! Sie sind nun mal ein stures Volk.

7 Du musst ihnen meine Worte sagen, ob sie hören oder nicht! Denn sie sind sehr widerspenstig. - 8 Doch du, Mensch, höre, was ich dir sage! Sei nicht trotzig wie dieses sture Volk! Mach deinen Mund auf und iss, was ich dir gebe!"

9 Auf einmal sah ich vor mir eine ausgestreckte Hand und auf ihr eine Schriftrolle.

10 Als er sie vor mir aufrollte, sah ich, dass sie vorn und hinten mit Klagen, Seufzern und Weherufen beschrieben war.

Auftrag zu predigen

“Ich sende dich zu den Leuten mit dem frechen Gesicht und dem harten Herzen. Ihnen sollst du sagen: ‘So spricht Jahwe, der Herr!’”(V4)

Gut zu wissen, dass man von Gott gesandt ist. Sonst wäre der Dienst von Hesekiel wirklich sehr zermürbend. Bevor du beginnst zu sprechen, weißt du schon, dass die Leute dir nicht zuhören werden.

Ein wichtiges Gebot, das gerne vergessen wird: Fürchte dich nicht! (V6) Menschenfurcht, wer kennt das nicht?

Doch Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.
2. Timotheus 1,7

Auch wir haben heute einen ähnlichen Auftrag. Das Evangelium zu predigen und in aller Welt Jünger zu machen (Matthäus 28,19+20). In unserer Gesellschaft regaiert kaum mehr jemand auf die Botschaft. Statt dessen wird man schief angeschaut und belächelt. Doch das ändert unseren Auftrag nicht. Mit Gottes Kraft können wir unsere Furcht überwinden und das tun, wozu Gott uns gesendet hat.

Frage zu Hesekiel-2

hey
bezüglich der buchrolle :)
ist das nur symbolisch oder hat er die wirklich gegessen? ( -und hat sich zu honig aufgelöst?)

danke schönen tag noch!
lg

Antwort

8 Doch du, Menschensohn, höre, was ich dir sage! Sei nicht trotzig wie dieses sture Volk! Mach deinen Mund auf und iss, was ich dir gebe!"
9 Auf einmal sah ich vor mir eine ausgestreckte Hand und auf ihr eine Schriftrolle.
10 Als er sie vor mir aufrollte, sah ich, dass sie vorn und hinten mit Klagen, Seufzern und Weherufen beschrieben war.

Ich glaube, dass es eine symbolische Handlung ist.
Hesekiel muss schon eine Schriftrolle essen, aber ich denke nicht, dass es mit einer echten Buchrolle zu vergleichen ist. (Obwohl Hesekiel sehr viele unangenehme Sachen tun muss in seinem Dienst.)
Wie komme ich darauf? Erstens, empfängt er die Rolle von Gott – es ist also kein “echtes” Buch von Menschen gemacht. (Die Rolle steht für die Gerichte, für die Botschaft, die Hesekiel verkündigen soll) Welches echte Buch schmeckt süß wie Honig? (3:3) Johannes, der Schreiber der Offenbarung, muss ebenfalls eine Schriftrolle essen. Auch sie schmeckt süß und ist zugleich bitter (Offb 10:8-10).

Der Prophet muss also völlig eins werden mit seiner Botschaft. Er muss sich völlig damit identifizieren. Die Botschaft hat etwas sehr süßes, zugleich aber einen bitteren Beigeschmack, weil er Ablehnung und Verachtung erfahren muss. Außerdem ist die Botschaft hart für das Volk und hart für den Propheten, der sie verkündigen muss.

lG Chris

Gestellt am Mittwoch, 28. September 2011, 13:56 Uhr