1. Mose-4

Der erste Mord und seine Folgen

1 Adam hatte mit seiner Frau Eva geschlafen. Nun wurde sie schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: "Ich habe einen Mann erworben(1), Jahwe(2)."

2 Danach bekam sie seinen Bruder Abel(3). Abel wurde ein Schafhirt(4), Kain ein Landwirt.

3 Nach geraumer Zeit brachte Kain vom Ertrag seines Feldes Jahwe ein Opfer.

4 Auch Abel brachte ihm ein Opfer, das Beste von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Jahwe sah freundlich auf Abel und sein Opfer.

5 Aber auf Kain und seine Opfergabe achtete er nicht. Da geriet Kain in heftigen Zorn und senkte finster sein Gesicht.

6 Jahwe fragte ihn: "Warum bist du so zornig?
/ Was soll dein finsterer Blick?
/ Hast du Gutes im Sinn,
/ dann heb den Kopf hoch!

7 Wenn aber nicht,
/ dann lauert die Sünde vor der Tür
/ und will dich verschlingen.
/ Aber du, du musst sie bezwingen."

8 Doch Kain sprach seinen Bruder an.(5) Und als sie auf dem Feld waren, fiel er über Abel her und schlug ihn tot.

9 Da sagte Jahwe zu Kain: "Wo ist Abel, dein Bruder?" Der entgegnete: "Ich weiß nicht. Bin ich etwa sein Aufpasser?" - "Was hast du da getan!", erwiderte Gott, 10 "Hörst du nicht das Blut deines Bruders aus dem Ackerboden zu mir schreien?

11 Verflucht sollst du sein, verbannt vom Ackerboden, den du mit dem Blut deines Bruders getränkt hast!

12 Wenn du ihn künftig bebaust, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Als ruheloser Flüchtling wirst du auf der Erde umherirren."

13 Da sagte Kain zu Jahwe: "Die Strafe ist zu schwer für mich. Ich werde sie nicht ertragen können.

14 Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land, und auch vor dir muss ich mich verstecken. Als ruheloser Flüchtling werde ich umherirren, und jeder, der mich sieht,(6) kann mich ungestraft töten."

15 "Nein", erwiderte Jahwe, "ich ordne an: Wer Kain erschlägt, wird siebenfach bestraft!" Und er machte ein Zeichen an Kain, damit niemand es wagen würde, ihn zu erschlagen, wenn er ihm begegnete.

16 So verließ Kain die Nähe Jahwes und siedelte sich östlich von Eden an, im Land der Heimatlosigkeit, in Nod.

17 Da schlief Kain mit seiner Frau. Sie wurde schwanger und gebar Henoch. Als Kain dann eine Stadt gründete, benannte er sie nach seinem Sohn Henoch.

18 Dem Henoch wurde dann Irad geboren. Irad zeugte Mehujael und der wiederum Metuschael. Metuschael wurde der Vater von Lamech.

19 Lamech aber nahm sich zwei Frauen: Eine hieß Ada, die andere Zilla.

20 Ada gebar ihm Jabal. Das wurde der Stammvater aller Nomaden, die in Zelten wohnen und mit ihren Herden umherziehen.

21 Sein Bruder hieß Jubal. Er wurde der Stammvater aller Zither- und Flötenspieler.

22 Auch Zilla bekam einen Sohn, Tubal-Kain, den Schmied. Er war der erste, der Kupfer und Eisen bearbeitete. Seine Schwester hieß Naama.

23 Lamech sagte zu seinen Frauen: "Ada und Zilla, hört meine Rede!
/ Lamechs Frauen, lauscht meinem Spruch!
/ Ich habe den Mann erschlagen, der mich verwundet hat,
/ und den Jungen getötet, der mich berührte.

24 Wird Kain siebenfach gerächt,
/ dann Lamech siebenundsiebzigfach!"

25 Nachdem Adam wieder mit seiner Frau Eva geschlafen hatte, gebar sie ihm einen Sohn und nannte ihn Set, Setzling. "Gott hat mir wieder einen Sprössling geschenkt", sagte sie, "anstelle von Abel, weil Kain ihn erschlug."

26 Auch Set wurde ein Sohn geboren. Enosch, Menschlein, nannte er ihn. Damals fing man an, den Namen Jahwes anzurufen(7).

Anmerkungen

(1) erworben. Hebräisch: qanah. Wortspiel mit Kain (qajin).

(2) Die meisten ergänzen: (Mit Hilfe) Jahwes. Doch vielleicht gibt Eva ihrem Erstgeborenen den Gottesnamen Jahwe, weil sie hofft, dass er der verheißene Mann sein würde, der der Schlange den Kopf zertritt.

(3) Hebräisch: habäl. Der Name klingt an Hauch, Nichtigkeit an (häbäl).

(4) Eigentlich Kleinviehhirt. Kleinvieh meinte Schafe und Ziegen.

(5) Eine hebräische Handschrift und einige alte Übersetzungen fügen hier ein: Lass uns aufs Feld gehen!

(6) Das meint natürlich jüngere Verwandte von ihm (siehe Kapitel 5,4), die ihm wegen der Langlebigkeit der ersten Generationen noch gefährlich werden konnten. Die damalige Weltbevölkerung vermehrte sich enorm schnell.

(7) Anzurufen. Oder: auszurufen. Das heißt, zu ihm zu beten oder von ihm zu predigen.

Zwei Menschen, zwei Opfer

Ein Opfer hat für Gott eine wichtige Bedeutung – immerhin folgt es gleich nach dem Sündenfall. Durch Glauben brachte Abel ein besseres Opfer als Kain (Hebräer 11, 4). Damit man etwas aus Glauben tun kann, muss man eine Anweisung bekommen. So liegt es nahe, dass Gott den Menschen mitteilte, welches Opfer er sich vorstellte. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung, steht in Hebräer 9,22. Das Buch Leviticus (3.Mose), ja das ganze alte Testament ist voll mit Opfern. Tiere müssen für die Sünden der Menschen sterben. Diese Opferungen werden immer so durchgeführt, wie Gott es vorgibt. Die Opfer sind ein Bild auf das Opfer Jesu Christi: er starb am Kreuz für die Sünden der Welt. Jesus Christus opferte sich selbst, damit wir Vergebung unserer Sünden haben.

Somit würde folgende Deutung Sinn machen: Kain und Abel stellen zwei Prototypen von Menschen dar. Kain als Prototyp des (ungläubigen) religiösen Menschen, der Gott nach seinen eigenen Vorstellungen opfert: er opfert, um sich sein Wohlgefallen zu verdienen. Abel als Prototyp des gläubigen Menschen, der aus Glauben opfert, wie Gott es aufgetragen hat: er weiß, dass er Gott nichts bringen kann, sondern alleine auf seine Gnade vertrauen muss. Zu welchem Typ von Menschen gehörst du?

Weiterer Verfall des Menschen

Der Verfall des Menschen geschieht rasant. In diesem Kapitel steht Lamech stellvertretend für die Grausamkeit der Menschen. Anhand seiner Worte (Gedicht) in den Versen 23 und 24 wird gezeigt, wie brutal die Gesellschaft war. Ist dir die Ähnlichkeit zu den Worten Jesu aufgefallen? (Matthäus 18, 22 ) Während Jesus davon spricht, siebzigmal sieben zu vergeben, rächt sich Lamech siebenundsiebzigfach… “Auge um Auge, Zahn um Zahn” (2. Mose 21, 24) ist im Vergleich ein großer Fortschritt – es dämmt die Grausamkeit der Menschen ein.

Anmerkungen

Verfasser: Chris

Fragen

Frage 1

Warum gefällt Gott das Opfer Abels aber das von Kain nicht?


Frage 2

Worüber ist Kain eigentlich zornig?


Frage zu 1. Mose-4

Wieso hat Kain in 1.Mose 4,5 gewusst,dass Gott sein Opfer nicht angenommen hat?

Antwort

In Vers 4 am Ende steht, dass Gott auf die Opfergabe von Abel blickte, aber auf Kains nicht. Es wird auf jeden Fall für Kain offensichtlich gewesen sein.

Wenn du einen Bibeltext liest, versuche dich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, was der Text sagen möchte, statt Sachen zu suchen, die du im Text nicht findest.

aber mach weiter so, super dass du nachdenkst!!

Gestellt am Sonntag, 02. Jänner 2011, 12:21 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

In Vers 23 wird berichtet, dass Lamech einen Mann und einen Jüngling erschlug.
Kann man davon ausgehen, dass auch er Leute erschlagen hat, oder identifiziert er sich mit Kain?

Auch diese Steigerung von sieben auf siebenundsiebzigmal verstehe ich nicht.

Antwort

Lamech will einfach vor seinen Frauen angeben.
Er nimmt Kain als Vergleich um einen tollen Spruch bzw. Wortspiel loszulassen.

Aber es zeigt einfach, wie gewaltfreudig er war, und Gerechtigkeit für ihn keine Rolle spielte.. das ist was der Text ausdrücken möchte.

lG Chris

Gestellt am Sonntag, 02. Jänner 2011, 20:04 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

weiß jemand welches zeichen es genau war, das kain bekommen hat (Vers 15)?
falls es nicht bekannt ist auch kein problem – ist mir nur beim lesen heut so aufgefallen!
gby

Antwort

Ich fürchte zu deiner Frage gibt es tatsächlich keine Antwort.
Wir wissen es einfach nicht wie dieses Zeichen aussah oder was es war.

Eine Faustregel sollte uns beim Behandeln schwieriger Stellen immer im Hinterkopf bleiben: “Dort wo die Schrift schweigt, hat auch der Ausleger zu schweigen.”
Leider kann ich dir also in deiner Frage keine Antwort geben, die nicht einfach pure Spekulation wäre.

Alles liebe
Und noch viel Freude am lesen
Florian

Gestellt am Montag, 03. Jänner 2011, 00:06 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Wie so werden hauptsächlich Männer geboren. Ich lese hier gerade mal von einer Frau. Wo sind denn all die Frauen her gekommen? Oder sind die Frauen nicht so wichtig um zu erwähnt zu werden? Aber ohne Frauen, würde es aber keine weiteren Nachkommen geben.

Antwort

Bei den Stammbäumen bzw. Nachkommen, werden immer nur die Wichtigsten genannt. Teilweise werden sogar Generationen dazwischen ausgelassen. D. h. wenn steht Enosch zeugte Kenan, kann es bedeuten, dass Kenan sogar erst der Urenkel ist. Und es kann auch bedeuten, dass Kenan 10 Geschwister hatte.
Frauen spielten, was Weitergabe des Familiennamens und Erbes betrifft, nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb werden sie kaum erwähnt. Aus heutiger Sicht natürlich ein Wahnsinn ;-)

Anmerkung zum Thema Stammbaum

Es ist eher unwahrscheinlich, dass man den Stammbaum dazu verwenden kann um zu berechnen wie alt die Menschheit ist. Der Ausdruck „zeugte“ im Hebräischen kann auch für die Zeugung eines Ur-ur Enkels verwendet werden. Solche Verkürzung werden auch im Stammbaum in Matthäus 1 (Vergleich zu Chronik) verwendet. Der hebräische Schreiber möchte einfach die wichtigsten Namen im Stammbaum anführen. Diese Schreibweise sollte man bei allen Stammbäumen beachten.

Gestellt am Montag, 03. Jänner 2011, 09:41 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Warum hatte Lamech 2 Frauen bzw durfte 2 haben? Geht mir irgendwie nicht so ein.

Lg Susi

Antwort

Im AT gibt es viele Männer die mehrere Frauen hatten.
Andere Zeit andere Kultur
..außerdem hatten sie noch nicht das NT

Lamech hatte außerdem auch kein Problem damit Menschen umzubringen, oder?

lG Chris

Gestellt am Dienstag, 04. Jänner 2011, 21:46 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

1.Mose 4,9: Da sagte Jahwe zu Kain: “Wo ist Abel, dein Bruder?”

Wieso fragt Gott, wo Abel ist?

Er müsste doch eigentlich wissen, dass Kain in erschlug, oder nicht?

Meine Annahme wäre, dass Gott Kain fragte, um ihn zu prüfen. Stimmt das so ungefähr?

Lg
Chruste

Antwort

Du hast es gut erkannt.
Gott beschränkt sich immer in einer Form um für uns Menschen begreifbar zu werden.
Das geschieht in erster Linie über die Sprache, in dem er etwas fragt, was er ohnehin schon weiß, um damit Kain zu einer Antwort zu bringen.

In anderer Linie sehen wir das auch in Jesus. Als Gott in Jesus Mensch wurde beschränkte er sich sehr! Vielmehr als je zuvor.
Obwohl er alles wusste und allmächtig war, wählte er diesen Weg um mit uns in Kontakt zu treten.

Ist das nicht wunderbar?
Daraus können wir Gottes Charakter sehen, er will mit seinem Volk Gemeinschaft haben, er beschränkt sich sogar freiwillig, um unsertwillen, weil er uns so sehr liebt.
Ist das nicht atemberaubend?

Lg
Florian

Gestellt am Sonntag, 09. Jänner 2011, 21:04 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Hallo!

Ich versteh nicht ganz wo jetz Kains Frau herkommt?
Hab ich da was überlesen? :D

Lg
Mani

Antwort

Kain heiratete wahrscheinlich eine seiner Schwestern.
Ist dir neben der Sache, dass Kains Frau nicht erwähnt wird auch aufgefallen, dass Frauen im allgemeinen kaum in den Stammbäumen erwähnt werden? :)
Das kann der Grund für die nicht-erwähnung seiner Frau sein.
(Siehe dazu auch eine ähnliche Frage und ihre Beantwortung, weiter oben)

Lg
Florian

Gestellt am Montag, 24. Jänner 2011, 18:13 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Hallo!
Ich hätt eine kurze Frage. Frage 2, bei den Gedanken zum Text, lautet: Worüber war Kain “eigentlich” zornig? In 1. Mose 4, 4-5 steht: … Abels Opfer nahm der Herr an, das von Kain aber nicht. Darüber wurde Kain zornig…"
Für mich ist die Frage eigentlich ganz einfach zu beantworten: Kain war zornig, weil der Herr sein Opfer nicht annahm, das von Abel aber schon.
Ich versteh bei der Frage nur nicht so ganz das Wort eigentlich. Gibt es denn noch etwas worüber Kain zornig war? Oder war das worüber Kain zornig war nicht, dass der Herr sein Opfer ablehnte, das seines Bruders aber anahm, sondern etwas anderes?

glg Miri

Antwort

Liebe Miri,

uns geht es bei den Fragen nicht immer darum, dass sie schwer zu lösen sind.. sie sollen euch helfen den Text genau anzuschauen und wesentliche Dinge zu entdecken.

Ja, die Frage ist leicht zu beantworten, er wurde zornig, weil Gott sein Opfer nicht annahm. Aber er hätte eigentlich auf Gott zornig sein müssen, nicht auf Abel! Was kann Abel dafür?! Die logische Folgerung wäre gewesen, dass Kain seinen Bruder gefragt hätte, was er beim Opfer richtig gemacht hatte. Abel hätte es ihm erklären können, und Kain hätte das nächste Mal das richtige Opfer bringen können..

lG Chris

Gestellt am Donnerstag, 10. Februar 2011, 11:52 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Fragen zu Kapitel 4
Nachdem ich die Gedanken zum Text gelesen hab, ergaben sich dennoch folgende Fragen für mich vzum Anfang des Kapitels: War Gott mit Kains Opfer nicht zufrieden, weil er als Landwirt mit seinen Gaben kein Blut vergossen hat? Ist das nicht irgendwie schräg..?
Wie konnten die Menschen NACH dem Sündenfall überhaupt von Gott erfahren, was er von ihnen wollte? Die Beziehung war doch getrennt… Gottes große Liebe und Sorge?

V14 klingt ja wie eine wiederholte Situation des Sündenfalls. Statt Adam nun mit Kain. Warum? War Kain nicht sowieso schon aufgrund des „ersten“ Sündenfalls von Gott getrennt und der Ackerboden verflucht? (Kapitel 3)

V15: Warum erhöht Gott die Strafe für einen weiteren Mörder? Im Grunde wäre es dieselbe Handlung/Sünde wie von Kain… Ich weiß, ich muss nicht alles wissen ☺ – denn Gott ist allwissend und hat Seinen Plan. Vielleicht gibt es darauf dennoch eine Antwort?

V17: Eine lustige Frage: musste Kain da nicht Inzest begangen haben (weiter oben gibt es ja schon eine Frage dazu)? Das war bestimmt nicht gottgefällig, aber hätte er überhaupt eine Wahl gehabt?

V23-24: Der Vergleich aus den Gedanken zum Text mit 70×7 und Auge um Auge hinkt für mich insofern, als dass es beim Gesetz von Ex. 21,24 ja dann um ein „faires Ausgleichen“ geht. Also nicht mehr mehr (70×7), sondern gleiches mit gleichem vergelten… Dh es wäre ein “humaneres Gesetz”. Weißt Du, was ich meine? Bin etwas verwirrt ☺.

Antwort

Hey

Der Text sagt nichts darüber aus, warum Kains Opfer nicht positiv angesehen wurde. Man kann nur spekulieren, was hier nicht unsere Aufgabe ist.
[Z.B., dass Abels Opfer von den “Erstlingen” war. Bei Kain wird davon nichts berichtet. Es könnte also um die Herzenshaltung beim Opfern gegangen sein.]

Unsere Böden heute und hier sind doch auch fruchtbar. Schließlich müssen wir von irgend etwas leben.
Kains Strafe bestand darin, ständig umher ziehen zu müssen, um neue Nahrung zu finden. Für ihn wird der Boden nicht genug hergeben, wenn er sesshaft bleiben sollte.
Außerdem bedeutete das Trennung von seiner Familie.

Ich sehe in der Aussage des siebenfachen Rächens eine beschützende Geste Gottes. Kain hat gesündigt und trägt die Strafe. Gott alleine steht es zu, Gerechtigkeit zu fordern. Jeder Mensch, der es versuchen sollte, bekommt es mit Gott persönlich zu tun.

Zu “Inzest” gab es vorher schon Fragen und Antworten. Schau Dich einfach mal um.

Zu Lamechs Rede gab es auch schon eine Frage.
Lamech brüstet sich seiner Tat. Er hat sein Schicksal selber in die Hand genommen. Gott hat Kain versprochen, ihn “7 Mal” zu rächen. Doch er macht es lieber selber und kommt dabei auf “70 Mal”. Es handelt sich um eine Stilfigur, nicht um eine konkrete Angabe.

Ich hoffe, diese knappen Aussagen helfen weiter
Stefan

Gestellt am Donnerstag, 17. März 2011, 17:05 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Hallo!
Ich habe mich da gerade so etwas gefragt, als ich den Text gelesen haben: Nach dem Sündenfall konnten Adam und Eva ja Gott weiterhin sehen. Schließlich kam er ja noch in den Garten und machte ihnen Kleider und so. Auch an dieser Stelle, in der Kain und Abel opfern steht, dass Gott das Opfer von Abel ansah und das von Kain nicht. Heißt das, er war dort immer noch sichtbar auf der Erde? Oder hatten die Menschen einfach noch eine viel engere Beziehung zu Gott, dass sie solche Gespräche führen konnten?

lg Deborah

Antwort

Liebe Deborah

Keine Frage, Adam und Eva waren etwas Besonderes :) Gott schenkte ihnen zum Beginn der Welt die Möglichkeit, in unmittelbarem, direktem Kontakt zu ihm zu stehen.
Doch mit dem Ausschluss aus dem Garten (1Mo 3:23-24) änderte sich das. Ab diesem Zeitpunkt verändert sich der Umgang Gottes mit den Menschen. Er spricht hauptsächlich mit ihnen. Das kann unterschiedlich aussehen. Er erscheint in Träumen oder in Engeln. Doch meistens lesen wir “nur” etwas von einem Sprechen. Wie auch immer das ausgesehen haben mag. [Ausnahmen dazu sind Abraham, Mose und… wir durch das Leben mit dem Heiligen Geist, verbunden mit Jesus Christus.]
Das ist ab Kap. 4 zu beobachten. Ab da wird nämlich nicht mehr davon berichtet, dass Gott sozusagen neben den Menschen steht und mit ihnen redet. Das “ansehen” in 1Mo 4:4-5 hat wenig damit zu tun, wie ich auf Deinen Bildschirm schaue, um zu sehen, wie Du gerade einen Text schreibst – und demnach direkt neben dir stehen muss. Es bedeutet vielmehr etwas wie “zur Kenntnis nehmen”. Etwa so, wie ich gerade sehe, dass Du den Bibeltext gelesen hast und dir Gedanken dazu machst.

Hoffentlich konnte das helfen.
Liebe Grüße
Stefan

Gestellt am Montag, 29. August 2011, 18:54 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Hallo,
Woher kommt eigentlich Kais Frau?
LG Joyleo

Antwort

Kain hatte sich eine nach Ihm geboreren Schwestern oder einer weiteren Verwandten genommen. Die Frauen werden in den Stammbäumen nicht erwähnt.
lg Lukas

Gestellt am Donnerstag, 03. Jänner 2013, 12:14 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Hab 3 Detailfragen…

Unstet und flüchtig
Ist V. 12 ein Widerspruch mit V. 17? Oder blieb Kain nicht lang in seiner Stadt?

„Vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen” V. 14
Das hat Gott aber nicht gesagt, oder? Das war Kains Erfindung?

… der Erbauer einer Stadt
Ich kann mir schwer vorstellen, dass es damals schon so viele Menschen gab, dass man eine Stadt bauen konnte. Oder gab es schon so viele? Oder war es nur eine Kleinstadt? LG!

Antwort

Unstet und flüchtig
Ich denke hier geht es vor allem darum, dass er aus seiner Heimat verstoßen wird. Er muss sich sozusagen alleine im Exil durchschlagen, auch das Leben in der Stadt wird kein Zuckerschlecken gewesen sein. Unstet und flüchtig bezieht sich sicher auch auf ihn selbst als Mensch. Er wird nie Ruhe finden. Ich wohne in einer Stadt und auch hier sind die meisten Menschen “unstet und flüchtig”.

„Vor deinem Angesicht muss ich mich verbergen” V. 14
Stimmt, so hat das Gott nicht gesagt. Erinnert ein bischen an das Verhalten seiner Eltern nach dem sie von der verbotenen Frucht gegessen haben und sich vor Gott versteckten.
Es ist die Folge der Sünde, des schlechten Gewissens. Das trennt uns tatsächlich von Gott, soll uns aber zur Buße und nicht zur Flucht führen. Wie hätte Gott reagiert, wenn Kain hier seine Schuld eingestehen würde und ihn um vergebung gebeten hätte?

… der Erbauer einer Stadt
Menschen gab es schon einige. Adam wurde 930 Jahre alt. In der Zeit hat er viele Kinder produziert, die wiederum Kinder produzierten, usw. Beachte, dass hier kaum jemand starb, dafür alle jede Menge Kinder bekamen. Da kommt mit der Zeit schon einiges an Menschenmasse zusammen.
Unter Stadt müssen wir uns wohl eher eine Kleinstadt oder besser noch eine kleine Kleinstadt vorstellen, als eine Millionenstadt. Es war aber sicher mehr als ein paar Zelte in der Pampa. Der Ausdruck “…und er baute eine Stadt…" klingt zwar so, wie wenn sich Kain eines Tages gedacht hätte “hier gefällts mir, hier bau ich mir mal schnell eine Stadt”, kann aber genauso gut einen längeren Prozess meinen. So wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, wurde auch die Stadt Henoch sicher nicht an einem Tag gebaut.

lg david

Gestellt am Dienstag, 15. Jänner 2013, 11:51 Uhr

Frage zu 1. Mose-4

Warum lässt Gott Kain (das schlechte Vorbild) am Leben? Abel muss dafür von ihm getötet werden. Da gewinnt das Böse?
Habe auch im Leben oft erleben müssen, dass gottesfürchtige Menschen schnell/jung sterben. Warum lässt Gott das zu? Will er vielleicht den “Bösen” noch eine weitere Chance geben? Hätten die Gläubigen dann vielleicht etwas Schweres erlebt?
Gott ist ja gerecht und macht keine Fehler, diesen Aspekt kann ich aber nicht verstehen.

Hoffe, dass meine Frage verständlich ist!

lg, a

Antwort

Wieso musste Abel getötet werden, damit Kain leben kann?
Soll Gott Kain im Voraus töten, bevor er irgendetwas gemacht hat?
Das Böse gewinnt hier, es gewinnt zu aller erst gegen Kain. In Vers 7 sagt Gott zu ihm, dass die Sünde ihn verschlingen will, dass Kain sich jedoch dagegen wehren und dem wiederstehen soll. Kain macht das nicht, sondern gibt seinen sündigen Gedanken nach und tötet seinen Bruder. Da die Welt seit Kapitel 3 eine gefallene Welt ist, herrscht hier die Sünde und in Folge daraus passieren viele Dinge, die nicht gerecht, nicht gut, nicht schön sind. Zum Beispiel bringt Kain seinen Bruder um, obwohl dieser ihm nichts getan hat. Das ist der Lauf der Dinge in dieser Welt, da wir nun einmal in dieser Welt leben, sind wir von diesen Folgen des Sündenfalles nicht ausgenommen. Gottes Weg ist anscheinend nicht der, alle die an ihn glauben vor allem Schlechten zu bewahren. Ich glaube sein Weg ist vielmehr der, uns dahin zu bringen, dass wir durch ihn und im Vertrauen auf ihm auch dieses Leid nicht nur ertragen sondern überwinden lernen. Er verändert nicht unsere Umgebung sondern uns.

Warum Gott Dinge zulässt sagt er uns oft nicht. Letztlich weil es sein Wille ist. Wenn wir uns darauf besinnen, dass Gott, gut, gerecht und in Kontrolle ist (auch wenn es der Lauf der Dinge ist, laufen sie ja doch nur so, wie er zulässt), dann können wir versuchen darin zu Ruhen und die Antwort auf das “Warum” Gott überlassen. Gott zeigt uns in der Bibel, dass er vertrauenswürdig ist. In vielen Situationen müssen wir vertrauen, dass Gott weiß, was er tut, auch wenn wir den Grund nicht erfahren.

lg david

Gestellt am Sonntag, 10. August 2014, 07:30 Uhr