1 Dem Chorleiter. Auf der Scheminith(1). Ein Psalmlied von David.
2 Hilf, Jahwe! Der Fromme ist nicht mehr,
/ die Treuen unter den Menschen sind weg.
3 Einer belügt den anderen.
/ Sie reden mit glatter Zunge
/ und spielen ein doppeltes Spiel.
4 Alle Schmeichler und großmäuligen Schwätzer
/ möge Jahwe vernichten!
/
5 Alle, die behaupten:
/ "Durch unser Reden siegen wir,
/ unsere Lippen sind unsere Stärke,
/ gegen uns kommt niemand an."
6 "Ja", sagt Jahwe, "jetzt greife ich ein!
/ Denn die Armen erleiden Gewalt, die Elenden seufzen.
/ Ich bringe den Bedrückten Befreiung!"
7 Die Worte Jahwes sind rein wie Silber,
/ geschmolzen im Tiegel aus Ton,
/ siebenfach von Schlacke befreit.
8 Jahwe, du hältst immer, was du versprichst,
/ behütest den Frommen vor diesem Geschlecht, 9 auch wenn die Gottlosen überall sind
/ und ihre Gemeinheit immer schlimmer wird.
Anmerkungen
(1) Siehe Fußnote zu Psalm 6, 1!
Das Thema der letzten Psalmen setzt sich fort. Doch dieser Psalm ist ein Aufruf zum Gebet angesichts der Gottlosigkeit. Er spricht uns zwei große Verheißungen zu:
Die 2. Verheißung lesen wir auch im NT in Philipper 1,6, wo uns Gott zuspricht, dass er das Werk, das er in uns angefangen hat, auch vollenden wird.
In diesem Psalm wird das gottlose Reden, der Missbrauch von Worten betont:
Im Gegensatz dazu hält Gott, was er verspricht. Seine Worte sind sicher und zuverlässig, wie uns Vers 7 sagt: “Die Worte des HERRN sind reine Worte…Silber, das siebenmal geläutert ist”, also rein von Unwahrheit.
Wie gut, dass es in dieser Welt Worte gibt, auf die Verlass ist. Auf sie kann man sein Leben bauen. Und entsprechend muss auch das Reden der Kinder Gottes sein: Es sollen keine Lügen, Schmeicheleien und Angebereien darin vorkommen, sondern ihr Reden soll wahrhaftig, ohne Hintergedanken und bescheiden sein.