1 Hüten wir uns also davor, zu meinen, jemand sei zu spät gekommen. Denn die Zusage, in Gottes Ruhe hineinzukommen, gilt ja noch. Wir müssen deshalb alles tun, dass so etwas nicht geschieht.
2 Denn die gute Botschaft wurde uns genauso verkündigt, wie jenen damals in der Wüste. Aber ihnen nützte es nichts, weil ihr Hören nicht mit Glauben verbunden war.
3 Denn nur wir, die zum Glauben gefunden haben, werden in Gottes Ruhe hineinkommen, in die Ruhe, auf die Gott sich bezog als er sagte: "So schwor ich in meinem Zorn: 'Sie werden niemals in meine Ruhe hineinkommen!'"(1) Nun sind Gottes Werke zwar schon seit Vollendung der Schöpfung fertig, 4 denn wo vom siebten Schöpfungstag die Rede ist, steht geschrieben: "Am siebten Tag, nach Vollendung seiner Werke, ruhte Gott."(2)
5 Doch an der vorhin genannten Stelle sagte Gott: "Sie werden niemals in meine Ruhe hineinkommen!"
6 Es bleibt also dabei, dass einige in die Ruhe hineinkommen werden, obwohl die, denen die gute Botschaft damals gesagt wurde, durch ihren Ungehorsam ausgeschlossen blieben.
7 Gott hat nun für eine neue Gelegenheit gesorgt, ein neues "Heute", von dem er lange nach jenem Geschehen durch David gesagt hat: "Wenn ihr heute Gottes Stimme hört, verschließt euch seinem Reden nicht!"
8 Denn wenn Josua das Volk schon in die eigentliche Ruhe hineingeführt hätte, würde Gott nicht später von einem anderen Tag geredet haben.
9 Es gibt also noch eine besondere Ruhe(3) für das Volk Gottes.
10 Denn wer in diese Ruhe hineinkommt, wird sich von all seiner Arbeit ausruhen, so wie Gott von der seinen ruht.
11 Wir wollen deshalb alles dransetzen, zu dieser Ruhe zu gelangen, um nicht wie jene frühere Generation durch den gleichen Ungehorsam zu Fall zu kommen.
12 Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste zweischneidige Schwert, das die Gelenke durchtrennt und das Knochenmark freilegt. Es dringt bis in unser Innerstes ein und trennt das Seelische vom Geistlichen. Es richtet und beurteilt die geheimen Wünsche und Gedanken unseres Herzens.
13 Vor Gott ist ja nichts verborgen. Alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen da, vor dem wir Rechenschaft ablegen müssen.
14 Weil wir nun einen großen Hohen Priester haben, der alle Himmel bis zum Thron des Höchsten durchschritten hat - Jesus, den Sohn Gottes -, lasst uns am Bekenntnis zu ihm festhalten!
15 Dieser Hohe Priester versteht unsere Schwächen, weil ihm die gleichen Versuchungen begegnet sind wie uns - aber er blieb ohne Sünde.
16 Darum wollen wir mit Zuversicht vor den Thron unseres überaus gnädigen Gottes treten, damit wir Gnade und Erbarmen finden und seine Hilfe zur rechten Zeit empfangen.
Anmerkungen
Frage zu Hebräer-4
Hallo :)
mich würde der griechische Kontext zum Wort Ruhe interessieren? :)
jap, genau das wollte ich, danke stefan :)
Antwort
Hey :)
Ich weiß nicht genau, was du unter “Kontext zum Wort” verstehst, aber ich habe Dir mal ein paar Sachen zusammen gesucht.
Das Wort, was hier für Ruhe steht, heißt im Griechischen κατάπαυσις (katapausis). Es (und die Verbform davon) hat die Bedeutung von “mit etw. aufhören und in diesem Nichtstun verbleiben”.
Das Wort κατάπαυσις kommt im NT nur 9 Mal vor, nämlich in Apg 7:49; Heb 3:11,18; 4:1,3,5,10–11.
Heb 3:11 zitiert dabei Ps 95:11 aus der griechischen Version des ATs (die sog. Septuaginta). Ein schnelles Überschauen der Heb-Stellen lässt vermuten, dass sich alle auf 3:11 beziehen, also die “gleiche” Ruhe meinen.
Ps 95 wiederum nimmt Bezug auf 2Mo 17:1-7 / 4Mo 20:2-13. Dies hat aber nichts mehr mit dem Wort zu tun :)
Sind das die Infos, die du wolltest?
Liebe Grüße
Stefan
Es erscheint fast wie ein Widerspruch: “Lasst uns eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle.” (V.11) Was hat Eifer mit Ruhe zu tun? Wir müssen eifrig sein, um an Christus festzuhalten, wir brauchen Eifer, um in Zeiten der Versuchung und Schwierigkeiten am Glauben festzuhalten.
In den Versen 12 und 13 sehen wir, welche Macht das Wort Gottes hat. Es ist lebendig, sodass es unser Glaubensleben belebt, es ist wirksam und hat die Kraft Leben zu verändern, es ist sehr scharf, sodass es unsere Gedanken und alles Verborgene trifft, es durchdringt uns durch und durch. Es ist so wirkungsvoll, dass es allen Unglauben aufdeckt, der in diesem Kapitel genannt wurde.
Wir vom Wordproject Team sind von der Wirkung des Wortes Gottes überzeugt. Deshalb wollen wir euch ermutigen bis ans Ende eifrig beim Lesen dran zu bleiben. Es wird euch verändern! Es wird euch helfen auch im Glaubensleben bis ans Ende dran zu bleiben.
Doch wir müssen uns auch in Acht nehmen, weil vielen das gehörte Wort nichts nützt; es muss sich mit dem Glauben verbinden, es muss im Glauben in Anspruch genommen werden! (V.2)
Anmerkungen
“Für Wort Gottes wird der Ausdruck “logos” verwendet, derselbe Ausdruck, der für das Wort zu Beginn des Johannes Evangeliums verwendet wird. Doch in diesem Vers bezieht es sich nicht auf Jesus, sondern auf das geschriebene Wort der Bibel." [MacDonald, William (2001) Kommentar zum Neuen Testament. Bielefeld: CLV]
Fragen
Frage 1
Warum nützte das gehörte Wort nichts?- Antwort zeigen
Antwort
... weil es sich nicht mit dem Glauben verband. (V.2) Wenn wir Gottes Wort lesen, dann müssen wir darauf vertrauen, dass Gott uns wirklich retten und in die Ruhe bringen kann. Wir müssen Gottes Verheißungen glauben, und Gott mit einem gläubigen Herzen gehorsam sein. Hören wir auf seine Stimme, so werden wir Gott erleben!