Das fünfte Buch Mose wird auch Deuteronomium, zweites Gesetz, genannt, weil in ihm aufgeschrieben ist, wie Mose am Ende seines Lebens dem Volk das ganze Gesetz noch einmal vor Augen stellt und in drei großen Reden und einer Zusammenfassung erklärt. Inzwischen war eine neue Generation herangewachsen, die im Begriff stand, das Land Kanaan zu erobern. Aus diesem Grund musste ihnen das Gesetz, das die Väter 38 Jahre vorher angenommen hatten, neu erklärt werden, damit sie sich verbindlich dazu stellten. Für das junge Israel hing alles von seiner Treue zum Gesetz ab, auch der Besitz des verheißenen Landes. Mose schrieb diese Reden kurz vor seinem Tod nieder, vermutlich im Jahr 1408 v.Chr. Nur das letzte Kapitel wurde wohl von Josua hinzugefügt. Das Buch folgt in seinem Aufbau offenbar einem altorientalischen Vasallenvertrag mit Präambel, historischer Einleitung, allgemeinem Gebot, speziellen Geboten, sowie Segen und Fluch.